Barry Allen ist Spurenanalytiker bei der Polizei. Als er während eines Blitzschlags mit einigen Chemikalien in Berührung kommt, verändert sich sein Körper, und er kann sich von nun an blitzschnell bewegen. Zusammen mit der Forscherin Tina untersucht er das Phänomen, das ihn zwischendurch extremst schwächeln lässt. Als sein Bruder, ein Polizist, von einer Straßengang getötet wird, welche die ganze Stadt terrorisiert, sagt er ihr den Kampf an...
Ein Hund schließt sich ein...Während mir die Teenie-Serien-Version "The Flash", die im Jahr 2014 startete und es auf neun Staffeln schaffte, mit ihrer aalglatten Art weniger zugesagt hat, kommt der Pilotfilm aus dem Jahre 1990, einer Serie, die nach 22 Folgen ihr Ende nahm, weit besser erzählt daher, obwohl er sich eigentlich nur der üblichen Entstehungsgeschichte eines Superhelden bedient. Aber für ein TV-Produkt kommt diese Geschichte dreckig und düster konzipiert daher. Sie ist kompromisslos angegangen, mit nur wenig Humor, meist den Hund des Flashs betreffend, aufgelockert, insgesamt aber nicht ironisch aufgebrochen, sondern geradeaus erzählt, seinen Stoff ernst nehmend und den Zuschauer auch. Zwar besitzt die Grundlage der Geschichte das Manko, dass nicht so ganz klar ist woher Gegner Pike die Mittel nimmt und warum seine Bande eine derartige Macht über die Stadt besitzt, dass die Polizei völlig machtlos ist, immerhin terrorisiert seine Gang "nur" mit ein paar Bomben auf Motorrädern, schlägt immer wieder in der selben Stadt zu und haust versteckt in der Nähe. Aber der Comic-Charakter des kompletten Filmes macht dies wieder wett, indem er die Macht der Bande als selbstverständlichen Fakt darstellt, auf den alles weitere baut. Und von dieser Position an, wird alles recht erwachsen erzählt.
Trotz aufkommender Freundschaft, einer Wiedervereinigung mit der Ex, dem Schoß der übrig gebliebenen Familie und dem Sieg über besagte Bande, wirkt "The Flash" immer eher pessimistisch, als optimistisch, zwar immer mit einem Hauch Hoffnung versehen, sich aber doch nicht nach Happy End anfühlend und nicht heldenhaft geartet, wie es im Superheldenbereich zu dieser Zeit üblich war. Auch die Gebrechlichkeit des Helden, die im weiteren Verlauf noch untersucht wird (und von der ich, aufgrund von Unkenntnis der Komplettserie, nicht weiß ob und wann das Problem gelöst wird), gehört zu den Elementen, die diesen Zustand hervorbringen. Und freilich der, zumindest im Pilot, von Rache gelenkte Held, der somit keiner ehrbaren Motivation nachgeht, zumindest im klassischen Superheldensinne. Sein Bruder hingegen wäre stolz auf ihn. Und ein emotionaler Schluss entlässt trotz Klischeegefühle bewegt aus einem sympathisch erzählten Film.
Nett ist anbei die Idee, dass der Anzug Flashs nicht neu entwickelt werden musste, weil er ursprünglich ein russisches Produkt ist, das für andere Zwecke entwickelt wurde. Ob das jedem Freund der Vorlage geschmeckt hat, darf angezweifelt werden. Mit seiner kurzen Laufzeit von nur einer Staffel kam die grimmige, erwachsene Variante aber scheinbar generell nicht sonderlich gut an. Das finde ich sehr schade, vorausgesetzt die Serie ist so überzeugend ausgefallen, wie das auf Spielfilmlänge konzipierte erste Abenteuer. Aber immerhin bekam Hauptdarsteller John Wesley Shipp eine feste Rolle in der 2014er Serie beschert. Es ist schön, dass man sich an ihn erinnerte, als man die Comicvorlage ein zweites Mal filmisch anging. Aufgrund des Bekanntheitsgrades dieses Helden wundert es ohnehin, dass er es bislang nur auf drei Realisierungen außerhalb der Printmedien geschafft hat, 2023 als "The Flash" sogar erstmals erst für die Kinoleinwand. Im Zeichentrickbereich gibt es bislang überhaupt nichts von ihm zu sichten, nicht einmal die klassische Cartoonserie, die fast jeder berühmtere Comicheld in den USA beschert bekommen hat. Wiki
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