07.09.2024

DOCTOR WHO - FEST DER LIEBE (2010)

Auf einem anderen Planeten, zur Weihnachtszeit, drohen Amy und ihr frisch getrauter Ehemann mit tausenden anderen per Flugzeug abzustürzen. Eine dichte Nebelwand verhindert eine mögliche, sanfte Landung. Der Obermotz auf dem Planeten, der über dem Präsidenten steht, kontrolliert die Wolkendecke am Himmel und ist als Griesgram nicht willens den Nebel zu lichten. Also erscheint ihm der Doktor als Geist der vergangenen Weihnacht, in der Hoffnung eine Charakteränderung an ihm hervorzurufen...

Die Polizistin und der Römer aus der Honeymoon-Suite...

Es gleicht einem kleinen Weihnachtswunder, dass beim alljährlichen Festtagsspecial aus dem Hause "Doctor Who" noch kein einziger Einstünder auf Charles Dickens' populäre Weihnachtsgeschichte zurückgegriffen hat. In Matt Smiths erstem Special ist es nun so weit, und wie nicht anders zu erwarten, wird unter seinem Einfluss das Ganze nicht besser. Wie noch so ziemlich jedes Weihnachtsspecial, so kommt auch "Doctor Who - A Christmas Carol" (Originaltitel) zu bemüht und sanft daher, als dass es einen wirklich für sich begeistern könnte. Dass der Auslöser des hier stattfindenden Abenteuers auch anders zu beheben wäre, bei all den ähnlichen Situationen, die der Doktor schon meistern musste, ist nur ein Aspekt, der die Geschichte zu gewollt erscheinen lässt. Auch die Gesetzmäßigkeiten bezüglich dem Verändern der Zeit wirken zu willkürlich. Aber mit reduzierten Erwartungen, und die hatte ich bei einem Weihnachtsspecial automatisch, funktioniert das Ganze auf simpler Unterhaltungsebene dennoch, auch wenn die Geschichte erst gegen Ende tatsächlich zu Herzen geht - und dann nur relativ kurz. 

Zumindest lässt das Drehbuch einen interessanten, wichtigen Fehler im Plan des Doktors einfließen, den das mitdenkende Publikum sicherlich vorausgeahnt hat. Es wäre ärgerlich gewesen, wenn der Autor diesen Punkt nicht bedacht hätte, dann wäre aus "Fest der Liebe" tatsächlich nur ein Hirnlos-Festtagsbraten entstanden. Auch der zweite wichtige Wendepunkt-Aspekt, sich für einen letzten Tag entscheiden zu müssen, zaubert aus dem Stoff mehr, als es zunächst scheint. Was die Vorlage betrifft, so hält man sich relativ lose dran, konzentriert sich ohnehin hauptsächlich auf den Geist der vergangenen Weihnacht, während jener der Gegenwart innerhalb der gefährlichen Situation nur bedingt Sinn ergibt. Der Geist der Zukunft wirkt dadurch ein wenig sinnvoller, letztendlich soll all dies aber ohnehin nur das Hirn aufweichen, bzw. das Herz erweitern (was auch die Gesangsszenen (!!!) überdeutlich machen), also lassen wir Sinn und Unsinn mal besser bei Seite bei einem Werk, das höchst wahrscheinlich für sich allein stehen wird. Aber wer weiß, es wäre nicht das erste Special, das irgendwann doch noch mit einem Punkt überrascht, der für zukünftige Abenteuer wichtig wird. Bestünde die Möglichkeit nicht, würde ich diese Specials wahrscheinlich ohnehin aussetzen, sie besitzen schlichtweg nie den Charme der Hauptserie, als dass sie mich wirklich interessieren würden. 

Wer beim Lesen dieses Textes anbei glaubt, dass dieses Special nicht auf die abgedrehten Ideen baut, für welche die Neuauflage der Serie bekannt ist, dem sei gesagt, dass es anbei auch eine Kutschfahrt geben wird, in welcher ein durch den Himmel fliegender Hai das Pferd ersetzt.  OFDb

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