Teenager kommen dem teuflischen Treiben einer Hexe auf die Spur, nachdem eine merkwürdige Nanny ein Baby verschwinden lässt...
Roter Faden...Eine moderne, trostlose Wohnsiedlung zum Handlungsort einer Hexe zu machen, ist ungewöhnlich, wird von den Verantwortlichen von "Baba Yaga" mit dem Angrenzen der Siedlung an einen Wald aber auch direkt wieder relativiert. Die Idee hingegen, dass Eltern ihre eigenen Kinder vergessen, wenn sie erst einmal von der Lebenswelt der Hexe verschluckt wurden, ist reizvoller Natur, zumal der Zustand der Eltern sich gegenüber ihrem Kind Stück für Stück verändert, vom friedlichen, wenn auch banalen und fast schon ignorierenden, Alltag im realen Leben, über eine Aggression der eigenen Brut gegenüber, bishin zum totalen Vergessen jemals ein Kind gehabt zu haben. Während auf der menschlichen Ebene das Miteinander in Frieden, wie in Streit soweit zu überzeugen weiß, samt Teen-Aggressor, der sich nicht ins übliche Bösewicht-Klischee stecken lässt, wackelt die Mystik um die Hexe umso mehr.
Der Abenteuerpart der Kinder ist von zu vielen Zufällen gelenkt, bzw. mit zu einfachen Fährten gepflastert, wie der einsame Mann beweist, der sich dunkel an sein verloren gegangenes Kind erinnern kann. Und so rätselhaft der Eingang zur Welt der Hexe auch erscheinen mag, alles mutet zu plump und steril an. Für einen Horror zu seicht, für ein Jugend-Abenteuer zu unterkühlt abgeliefert, arbeitet "Yaga, Koshmar tyomnogo lesa" (Originaltitel) alles zu halbherzig ab, konzentriert sich nie auf einen Schwerpunkt und wirkt damit letztendlich austauschbar erzählt, obwohl so manche Elemente bei mehr Beachtung ein reizvolles Kaliber besessen hätten. Eher lieblos zur Standardware zusammengeschustert nimmt alles ein belangloses Ende, das weder einer angeblich mächtigen Hexe würdig ist, noch zum herzerwärmenden Erlebnis aus Kindersicht führt, obwohl dies letztendlich das Ziel aus deren Sicht gewesen wäre, bei all der Angst vergessen und damit austauschbar zu werden.
Immerhin wissen aber manches Mal charakterliche Entwicklungen zu überraschen, da sie im Gegensatz zum Rest nicht am Standard orientiert sind, und auch das Schicksal des einsamen Mannes kommt überraschend ungeschönt daher, was bei so viel positiver Energie, die der Film arg inflationär ausstrahlt, wahrlich bitter anmutet. Optisch weiß zudem die rote Woll-Idee zu gefallen, mit welcher die Hexe manches Mal per Computereffekt zum Leben erweckt wird. Scheinbar erhoffte man sich mehr vom Ergebnis, denn der Schluss suggeriert, dass die Geschichte doch noch nicht zu Ende erzählt ist. Soweit ich weiß erhielt der Film aber auch in seiner Heimat Russland nie eine Fortsetzung. Das ist nicht weiter wild, so banal wie das Ergebnis passabel zu unterhalten weiß. Wie es weiter geht interessiert da nicht wirklich. Mit dem gleichnamigen Erotik-Horror aus den 70er Jahren hat der hier besprochene "Baba Yaga" anbei nichts zu tun. Wiki
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