Auf einer Raumstation ist die Begeisterung groß: man hat in den Marsproben einen einfachen Organismus entdeckt, schafft es diesen aus einer Art Ruhezustand zu wecken und hat sichtliche Freude den allmählich wachsenden ersten Außerirdischen zu untersuchen. Nach einiger Zeit stellt er sich jedoch als gefährlicher heraus, als bislang angenommen...
Fester Griff...Natürlich ist es nicht neu zu nennen, was "Life" uns als modern geartete "Alien"-Variante vorsetzt, und wäre es nur die Echtheit, die der Streifen ausstrahlt, nah an dem was uns bekannt ist orientiert und wissenschaftlich für Laien glaubwürdig erzählt, könnte man mich mit dieser nur bedingt begeistern. Dass der von Daniel Espinosa inszenierte Science Fiction, dem erst fünf Jahre später "Morbius" folgen sollte (keine Fortsetzung, nur der nächste Streich des Regisseurs), jedoch durchweg spannend erzählt umgesetzt ist, überzeugt dann doch. Zumal er in der Anfangsphase die Faszination des Forschens mit dem Unheilvollen, das über den Dingen schwebt (zumindest wenn man weiß, dass man einen Horrorfilm sichtet), kombiniert, so dass auch dieser Bereich bereits einen hohen Spannungsbogen besitzt, und dies trotz seiner Leichtigkeit, die er hier noch ausstrahlt, ohne dabei das Leben und die Arbeit dort oben zu unterschätzen.
In dem Bereich angekommen, in welchem man sich der Gefahr des zunächst belächelten Gastes an Bord bewusst wird, trumpft "Life" mit sinnvollen, nachvollziehbaren Reaktionen und Methoden dem Außerirdischen Herr zu werden. Sowohl die Kreatur bleibt hierbei glaubwürdig, als auch das professionell scheinende Handeln der Crew, das ab einem gewissen Punkt, auf den man so gar nicht vorbereitet werden kann, freilich improvisiert ist, aber auch dies mit Köpfchen. Den Stereotypen werden außerdem genügend Individualität beigemischt, so dass wir es zudem mit Charakteren, anstatt mit austauschbaren Figuren zu tun bekommen. Somit ist jedes Ableben im Kampf gegen die Kreatur ein Schlag in die Magengegend, so dass man auch emotional an das Geschehen gebunden ist. Talentierte und charismatische Schauspieler hauchen der Sache genug Leben ein, der Regisseur inszeniert mit leichter Hand, so locker wie sich all das guckt, was aufgrund der gekonnten Reflexion der Autoren auch verkopft hätte herüberkommen können, und sowohl die Verantwortlichen für die Kamera, als auch jene der Computereffekte, bieten zudem einen optisch überzeugenden Film. "Life" begeisterte mich ungemein, bishin zu einem definitiv im Kopf bleibenden Schluss. So funktioniert ernstzunehmender Horror, der nicht nur leicht zufriedenstellende Stammzuschauer im umstrittenen Genre überzeugen wird, während er diese zeitgleich nicht ausschließt. Wiki
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