30.12.2024

LEVIATHAN (1989)

Wenige Tage vor Beendigung einer mehrwöchigen Schicht stößt eine Crew von Tiefseearbeitern auf ein russisches U-Boot-Wrack. Die komplette Mannschaft ist tot, gestorben an einer unbekannten Seuche. Und nach einer Erkundungstour auf dem fremden Schiff, zurückgekehrt in die eigene Zentrale, beginnt diese sich auch dort auszubreiten...

Der Wodka war schuld...

Vereinfacht kann man "Leviathan" als "Alien"-Version der Tiefsee betrachten, doch letztendlich geht er dann doch etwas arg andere Wege, inklusive Aggressor, der kein Fremdwesen im eigentlichen Sinne ist, sondern eher eine veränderte Gen-Struktur der jeweils Befallenen. Vom fröhlichen und gleichzeitig genervten Miteinander der Crew, bishin zur Panik, eingeschlossen in den Tiefen des Meeres, klaustrophobisch anmutend eingefangen für den zartbesaiteten Zuschauer, gelingt es Regisseur George P. Cosmatos, der auch für "Rambo 2" und "Die City Cobra" verantwortlich war, die einzelnen Stadien nach und nach flüssig abzuarbeiten und für den Zuschauer zu verinnerlichen, so wie er es, auf ganz andere Phasen betrachtet, auch in seinem "Unheimliche Begegnung" bei gleicher Hauptrollenbesetzung schaffte, der in meinen Augen ein kleiner, vergessener Geheim-Tipp ist. Auch "Leviathan" ist nicht von schlechten Eltern, zumal er uns die rätselhafte Variante einer Monstergeschichte präsentiert und uns außerdem bei mancher Figur im Unklaren lässt, was man von ihr halten soll und wohin sie sich entwickelt.

Fast keiner ist so, wie es anfangs scheint, dennoch widersteht das Drehbuch der Versuchung einen Verschwörer mit im Team zu haben. Hier ist niemand eingeweiht, wenn überhaupt die da oben, mit denen man funkt, repräsentiert durch die stets unterkühlt besetzte Meg Foster, die auch in "Sie leben!" entsprechend wirkte. Doch dort scheint eher der Egoismus um den Wert der Aktie das Handeln zu bestimmen, und kein Wissen dessen, was die Crew befällt, Verschwörungstheoretiker werden hier somit kaum bedient. Der Kampf ums Überleben ist spannend umgesetzt, das Drehbuch macht es weder dem Aggressor, noch den Helden leicht und nutzt hier, ebenso wie im Restfilm, den Spielort Tiefsee gekonnt und vielschichtig, der sich als interessante Alternative zum sonst so gern genutzten Weltraum entpuppt. Dass "Leviathan"  so einige Jahre auf dem Buckel hat, merkt man eher an einem Kinnhaken, den ein Vorarbeiter seiner Vorgesetzten versetzt, ohne eine Klage zu befürchten, als an den Spezialeffekten, die handgemacht zu überzeugen wissen, egal ob es um eklige Veränderungen der Körper geht, oder um Miniaturbauten zur Erschaffung der Arbeitswelt unter Wasser. Eine gewisse Routine hat sich in einer so oft variierten Geschichte freilich dennoch breit gemacht, alles guckt sich auch beim ersten Sichten zu bekannt, trotz jeglichem Versuch an jeder Ecke und jedem Ende am Klischee herumzufeilen, "Leviathan" ist kein vergessener Meilenstein, aber für einen angenehmen Videoabend ist er jene Art unterhaltsamer Mix aus Horror und Science Fiction, der einen nicht unterfordert.  Wiki

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