Babsi grillt sich versehentlich den Schädel in der Mikrowelle an und
stirbt. Ihr Mann Dieter Pümpel ist zwar nicht schockiert, will seine
Babsi aber dennoch zurück haben. Da entsinnt er sich eines Werbespots,
in dem ein gewisser Dr. Vil damit wirbt Tote wieder ins Leben rufen zu
können. Dr. Vil kann es kaum fassen dass er endlich einen Kunden hat und
reanimiert gegen den Willen des ortsansässigen Pfarrers die dumme Frau
zu neuem Leben. Doch Babsi ist nicht mehr die selbe. Aus ihr ist eine
zügellose Bestie geworden, die grummelnd durch die Stadt läuft und
Menschen attackiert...
Über einen seltenen Film...
Über einen seltenen Film...
Um es gleich vorweg zu nehmen: Den Verantwortliches des „Dominator“ ging es nie darum einen Horrorfilm zu drehen. Das Werk soll eine Komödie sein und genau das ist es auch geworden. Wer also Blut oder Schockeffekte sehen möchte, oder gar mit einer gruseligen Geschichte liebäugelte, der muss schmollen gehen. Wer gerne eine Amateurfilm-Komödie sichten will ist hier richtig, kann aber trotzdem schmollen gehen.
„Dominator“ ist ein Amateurfilm aus der Kölner Gothic-Szene. Es gab eine Premiere in der Szene-Disco La Lic und über den Kölner Gothic Shop Art of Dark wurden vereinzelte VHS-Bänder vertrieben. Das macht den Film aus Zeiten vor You Tube und Co zu einem der seltensten deutschsprachigen Amateur-Produkte, die je verkauft wurden. Mag sein dass mancher Film aus dem Gory News-Shop ein ähnliches Schicksal teilt, aber ich denke mal selbst da dürfte der Absatz selbst gedrehter Filme höher gewesen sein.
Eigentlich ist es schade, dass nur so Wenigen ein Blick auf dieses Produkt beschert wird, denn bis auf einige kleine Längen, wie sie die meisten Amateur-Filme haben, ist der schräge Ausflug ins „Horror“-Genre von Regisseur Mike Kremer durchaus unterhaltsam. Cutter, Kameramann, Mitdarsteller und Drehbuchautor Mike Kremer setzt inhaltlich herzlich wenig auf Cleverness oder hohes Niveau. Ihm geht es um den Witz und den Unterhaltungswert, und den kann man auch mit jeder Menge banaler wie wirkungsvoller Witze und Situationen erreichen.
Kremer baut jedoch nicht nur inhaltlich auf Witz. Die Musikuntermalung ist augenzwinkernd gemeint, die Maske gewollt albern und zwischendurch werden auch mal kurze Filmschnipsel aus professionellen Filmen entwendet, um sie belustigend einzubauen. Mit dieser Methode hat der Amateurfilmer seit seiner Jugend Erfahrung, und so weiß er was ankommt und was nicht.
Eins auf den Deckel kriegen das Proletentum, die Polizei, die katholische Kirche und sicherlich noch so manch andere Gruppierungen, die mir gerade entfallen sind. Authentisch wirkt hier weniges, denn fast alle Darsteller stammen aus der Gothic-Szene, und für ein kleines Filmchen ließ man sich mal nicht eben die Haare nachwachsen, um wie ein anständiger Polizist oder gar wie ein dümmlicher Proll auszusehen. Es wird schlicht das nötigste in dieser Richtung unternommen, was kostengünstig halbwegs zu besagter Illusion wird, und das hat zu reichen.
Das ärgert auch in keinster Weise, denn „Dominator“ ist so herrlich albern, dass man ihn das meiste durchgehen lässt. Schauspielerisch talentiert ist hier niemand, aber selbst das wird mit ins Spiel eingebaut, um aus einer Schwäche einen humoristischen Zusatzpunkt zu machen. Die Geschichte ist völlig idiotisch und mit Unwichtigkeiten lang gezogen, aber um eine erzählenswerte Geschichte geht es Kremer ohnehin nicht. Der Film soll Spaß machen, und der Dreh selbst war sicherlich auch eine Party für sich.
Ärgerlich ist lediglich das schlechte Videobild und manches mal der wackelige Video-Sound. Selbst für einen Amateurfilm ist die Qualität dieser Bereiche oft unter Durchschnitt. Wie gesagt gibt es inhaltlich auch mal die ein oder andere Länge, da hin und wieder bereits Gesehenes alternativ zu oft wiederholt wird, aber das schadet dem Film nicht wirklich.
Sollte mal jemand von Euch unerwarteter Weise auf eines der alten Tapes stoßen, kann er ruhig zugreifen. Wer Selbstgedrehtes mag und sich Klamauk nicht verweigert, könnte Gefallen an diesem kleinen No Budget-Produkt finden.
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