Eine kleine Familie lebt mitten im Wald von der Jagd und ihrem Anbau. In die Zivilisation geht es lediglich zum Tausch von Pelzen gegen Einkäufe. Als Vater und Tochter bei der Jagd einen abgenagten Tierfuß in einer ihrer Fallen finden, wissen sie, dass der Wolf zurück ist, der ihnen schon einmal das Leben schwer machte. Der Vater geht auf die Jagd nach ihm und kehrt nicht zurück, Mutter und Tochter bleiben allein zurück und treffen am Fluss schließlich auf den Wolf...
Tierschlachtung von der Tochter gelernt...Es geht ziemlich schnell um einen Wolf, um die Angst in der sonst so heimischen Umgebung, in der man der Kopf der Nahrungskette war, um Selbstverteidigung, abgebrochenen Kontakt, Hilflosigkeit und gewohnte Selbstständigkeit zugleich durch veränderte Rollenverteilung. Letztendlich ist der Theorieteil, wenn die Bedrohung in der Luft liegt, wieder einmal der Pluspunkt eines Filmes, zumindest bezogen auf seine Horrorgrundlage. Interessanter, durch einige der aufgezählten Punkte, ist jedoch der Blick auf die hier präsentierte alternative Art zu leben. Die wird in ihrer Härte recht überzeugend dargeboten, Charakterzeichnungen und Besetzungen stimmen, hier wird nichts schön geredet, mit kleinen Dialogen schnell erklärt warum man so lebt und kleine psychologische Hintergründe der Figuren sogleich mit abgefrühstückt. Das macht aus "Hunter Hunter" nun nicht den sonderlich cleveren Film, aber einen relativ glaubwürdigen, was wichtig ist, damit die Atmosphäre aus Drama und Thrill im einsamen Wald einen zu fassen kriegt.
Dachte ich nun aufgrund der Inhaltsangabe der DVD, es mit einem Werk wie den überraschen geglückten "The Pack - Die Meute" aus dem Jahr 2015 zu tun zu haben, so überrascht die Handlung ab einem Punkt in der Mitte, den ich ebenfalls in meiner oben verwendeten Inhaltsangabe ausgeblendet habe, um zukünftigen Zuschauern nicht dem Spaß am Ganzen zu nehmen. Der ernst und trocken erzählte Film vernachlässigt es zwar uns alles aus der Perspektive der Frauen der Familie zu zeigen, hin und wieder gibt es Szenen mit anderen Figuren zu sichten, und damit verspielt er eine Konsequenz, die ihn hätte packender ausfallen lassen können, betrachtet auf die mehr oder weniger überraschende Wendung, der eine tatsächliche finale folgt, geht das aber in Ordnung. Man sollte "Hunter Hunter", ob er einem nun schmeckt oder nicht, auf jeden Fall bis zum Schluss gesichtet haben, wenn er seine wahre Horror-Orientierung nach all der Täuschung erst sehr spät offenbart. Dass dies zügig angegangen wird, anstatt sich für die neue Sichtweise Zeit zu lassen, verstört auf diese Art umso mehr, zumal psychologisch gute Vorarbeit geleistet wurde, so dass man der Person ihr Handeln im erreichten Zustand auch zutraut. Das ist nicht nur wichtig, um sich Erklärungen sparen zu können, sondern auch damit das was im Finale passiert nicht wie ein nachgereichter Paukenschlag der stumpfen Art wirkt, der nur plump für sich allein steht. Spätestens hier erweist es sich als großer Trumpf professionelle Schauspieler engagiert zu haben. Wiki
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