Der Doktor erhält von den Time Lords den Auftrag durch die Zeit zu reisen, um die Erschaffung der Daleks bereits in ihrer Entstehungsphase aufzuhalten...
Genozid der Daleks...Es gibt sie also noch, die Aufträge der Time Lords, ein Fakt der dem Doktor nicht schmeckt. Aber da sein Auftrag ihn reizt (immerhin geht es um einen Erzfeind), übernimmt er ihn, reisend mit einem Zeitring anstatt mit der TARDIS. Mit diesem Handlungsstrang wird Davros eingeführt, der zunächst für eine Rückkehr in die Serie wohl nicht vorgesehen war, so klassisch wie hier die Thematik von Monster und Schöpfer ihren Ausgang nimmt. Nun mögen die Episoden 11 bis 16 der zwölften Staffel "Doctor Who" unterhaltsamer Natur sein, aber ich fand es immer schade, dass die Spezies der Daleks nur das Produkt eines irren Wissenschaftlers ist, wie ich bereits aus der Neuauflage "Doctor Who" weiß, und mit "Doctor Who - Genesis of the Daleks" (Originaltitel) quasi das getan wird, was den Viechern aus "Alien" mit "Prometheus" beschert wurde. Ich mochte die Idee seit dem Beginn in "Doctor Who - Die Daleks", dass eine Rasse derart fanatisch den Sieg über allen anderen Spezies erlangen will, dass sie immer mehr zu Robotern wurde und ihre wahre Natur verraten hat, um im Krieg überlegen zu sein. Mit den Ereignissen des hier besprochenen Sechsteilers sind sie lediglich nur noch fremdentwickelt und gezüchtet.
Und so sehr mir die Phase des vierten Doktors auch schmecken mag, dieses Abenteuer eingeschlossen, so sehr wundere ich mich zugleich welchen Weg des Inhalts man hier wählte. All die Chancen, die der Doktor erhält, all das neue Hintergrundwissen, und doch wird die Mission, wie wir bereits im Vorfeld wissen, scheitern. Dies nicht ohne darüber zu reflektieren, ob man Lebewesen in ihrem harmlosen Zustand vernichten darf, wenn man weiß, dass daraus etwas Todbringendes für Milliarden von Leben entsteht, und nicht ohne diese Frage gleichzeitig bezogen auf Mikroorganismen zu stellen und auf die Frage, was einen dann noch von derartigen Geschöpfen unterscheidet. Die klassische Reflexion und das Philosophieren der Serie, trotz ihres Groschenromancharakters, finden konsequenter Weise auch hier statt, aber trickreich wie der Doktor ansonsten ist, hätte er raffinierte Alternativen des Handelns gefunden, hier jedoch nicht. Das ganze mündet sogar in einer Bestätigung einer der Überlegungen des Autors, er gibt sich am Schluss schließlich über etwas Recht, das nicht so leicht auszudiskutieren wäre. Vielleicht ist es auch mutig dies zu tun, wenn man schon meint eine Geschichte über Rassismus, Genozid, Krieg und Größenwahn schreiben zu müssen. Aber irgendetwas fühlt sich für mich in diesem Stoff unvollendet an, zumal die Frage anzuzweifeln bleibt, ob der Doktor diese Reise machen musste, um zu seiner Erkenntnis zu kommen.
Und wieso sind, nun mit tausend Jahren Vorteil etwa, nicht weitere Pläne angedacht, um einzugreifen, solang die Daleks nun eingeschränkt sind? Denn sie sind nun das was man an ihnen fürchtet. Sie in dem zurückgebliebenen, eingeschlossenen Zustand zu töten ist nichts anderes, als sie im Krieg zu töten, so sehr wie sie nun auf Aggression programmiert sind, und eine friedliche Dalekalternative nicht mehr möglich ist. Zumindest hoffe ich, dass die Rückkehr Davros zu jenen Folgen zählt, die in Deutschland erschienen sind. Ich wüsste zu gerne mit welcher Ausrede man ihn doch noch am Leben gehalten hat. Interessant ist anbei, dass seine Argumentation für die Existenz der Daleks genau jene ist, mit welcher Darth Vader in "Krieg der Sterne" seine Vorgehensweise ebenfalls legitimiert. Wiki
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