Kopfgeldjägerin Iria ist zurück, um auf der Erde gegen böse Burschen
zu kämpfen. Zur Seite steht ihr ein Zeiram, der darauf programmiert ist
sie zu beschützen. Doch die brutale Art des Zeiram sagt Iria nicht zu
und sie zerstört ihn. Durch Blut wiedererweckt, wendet der Android sich
nun gegen sie. Teppei eilt zur Hilfe, doch der Zeiram hat mittlerweile
eine Kampfzone errichtet, in der die beiden nun gefangen sind. Hinaus
ginge es nur mit einem Teleporter, den sich jedoch ein Schurke unter den
Nagel gerissen hat. Da dieser ebenfalls in der Zone feststeckt beginnt
eine Jagd um den Teleporter mit einem rachsüchtigen Zeiram im Nacken.
Über Funk helfen Computerpartner Bob und Kamiya ihren Freunden der
Situation Herr zu werden...
Lieber Zeiram, böser Zeiram...
Die Erlebnisse im ersten Teil, haben Iria und die beiden Elektriker Teppei und Kamiya gefühlsmäßig miteinander verbunden. Etwas zu sehr um wirklich glaubhaft zu sein, aber mit dieser Grundlage funktioniert die Geschichte von Teil 2 einfach besser, also was soll’s.
„Zeiram 2“ hat einen wichtigen Running Gag: Fast nie gibt es gemeinsame Szenen mit den Helden. Man telefoniert, spricht miteinander über Funk, und es gibt ein persönliches Zusammentreffen ohne Sichtkontakt (Iria ist in einem Gebäude eingesperrt). An diesem Gag hält man lange fest. Erst zum letzten Drittel hin stoßen wenigstens Teppei und Kamiya aufeinander. Bis alle drei vereint sind bedarf es der kompletten Laufzeit, ist Iria im Finale in der zusammenbrechenden Kampfzone doch damit beschäftigt den Zeiram alle zu machen, während die beiden Elektriker verzweifelt einem entwendeten Teleporter hinter her jagen.
Die Fortsetzung des von mir als etwas zu lahm empfundenen ersten Teils kommt wesentlich flotter daher, ohne gleich in Hektik auszuarten. Es gibt weniger Spielereien mit Monstern und Gematsche, dafür etwas mehr Handlung. Diese ist dennoch recht banal, was gar nicht wild ist, da sie nur als Grundlage dient, die Helden von einer Situation in die nächste zu jagen. Dennoch tut der Hauch mehr Inhalt ungemein gut.
Mehr Geld stand wohl auch zur Verfügung, denn die Spezialeffekte sind wesentlich besser als im Vorgänger, der lediglich nur drei Jahre zurück lag. Investiert hat man nur in besagte Effekte, in Kostüme und ähnliches, und das ist o.k., benötigt die Geschichte doch sonst eigentlich recht wenig, um zu funktionieren. Benötigt werden nach ca. 20 Minuten nur noch 6 Schauspieler, 7 wenn man die Stimme von Bob mitzählt. Zuvor gibt es Stadtstatisten und eine Horde intergalaktischer Gauner, die vom Zeiram eiskalt niedergemetzelt werden. Gorefreunde, nicht zu früh freuen, sonderlich hart ist das Ganze nicht umgesetzt.
Weniger überzeugend ist diesmal das Outfit des Zeiram. Zunächst ist er ein Guter, also ist er anfangs nicht auf düster getrimmt. Als Bösewicht erfährt er nach recht kurzer Zeit eine optische Wandlung, die ihn aussehen lässt wie ein Mix aus dem Hauptgegner der Cartoonreihe „She-Ra“ und Briarius aus „Appleseed“. Denn von nun an hat auch unser Android solch putzigen Hasenohren wie Briarius, die, so habe ich mir sagen lassen, in der asiatischen Kultur als Zeichen für Stärke stehen. Damit wirkt der Zeiram nicht so lächerlich, wie es klingen mag, einen solch düsteren Touch wie jener aus Teil 1 bekommt er damit aber leider nicht.
Auch der weiße Kopf, das Herz eines jeden Zeiram, ist ein wenig schlechter umgesetzt als im ersten Teil, jedoch nur direkt verglichen. Auch die neue Schauspielerin weiß mit ihren Blicken und bösen Grimassen zu überzeugen.
„Zeiram 2“ guckt sich angenehm kurzweilig, hält einen mit chaotischen Wendungen bei der Stange, bietet eine süße Heldin und hat auch im Humorbereich wieder einiges zu bieten. Da der Charakter Kamiya in der ersten Hälfte zu kurz kommt, wird eine weitere Figur in den Film integriert, die eine ähnliche Komik versprühen darf, für meinen Geschmack allerdings etwas zu arg mit seinen Albernheiten übertreibt. So ist er halt, der Klamauk der Japaner, diesmal will er nicht so ganz bei mir funktionieren.
Die Musik ist diesmal nicht so monoton und weiß mit ihrem rhythmischem Getrommel und den Synthesizerklängen zu gefallen. Die jeweils angewandte Musik wusste jede Szene atmosphärisch zu unterstützen, ohne direkt eine Meisterkomposition zu sein.
Es freut, dass sich wieder alle wichtigen Figuren in der Originalbesetzung zusammengefunden haben. Das gibt dem ganzen Werk einen familiären Touch und hat den Vorteil, direkt ins Geschehen einsteigen zu können, ohne dem Zuschauer die Charaktere nahe bringen zu müssen.
Freunde des ersten Teils werden bestens bedient, Neulinge dürften Schwierigkeiten haben alles zu verstehen. Da die Geschichte an sich aber sehr dünn ist, macht das am Sehvergnügen herzlich wenig aus. Letztendlich gibt es eh nur Kämpfe und Chaos zu sichten und mittendrin eine schräge Hundemutation, gespielt von einem umherhüpfenden Schauspieler (?) im Hundekostüm. Dass bei dieser Rezeptur lediglich Trashfreunde bedient werden dürfte klar sein. Mir hat die Fortsetzung besser gefallen. Schade, dass sie bisher nicht nach Deutschland kam. OFDb
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