Eine flotte Musik bringt genug Schwung um gut gelaunt in einen Film
einzusteigen, der von der Thematik her den Zeitgeist Europas traf. Kurz
bevor Deutschland mit seiner Lümmel-Reihe startete und Italien mit ihrer
Flotten Teens-Reihe folgten, da startete Frankreich in Kooperation mit
Italien durch und präsentierte „Balduin, der Ferienschreck“, der ähnlich
wie „...und sowas muss um acht ins Bett“
mit Peter Alexander noch aus Sicht des Pädagogen erzählt war und ihn
zum Zentrum des Geschehens machte. Und eine Zeit lang geht dies auch
gut, gerade dann wenn die Geschichte in drei Themenbereiche aufgeteilt
ist, vier wenn man den vertauschten Austauschschüler noch mit dazu
zählt. Zu diesem Zeitpunkt stimmt fast alles, mag sich der Film auch
teilweise etwas zu brav oder verkrampft mit Blick von heute gucken.
Irgendwann verliert man jedoch den Sinn des ganzen aus den Augen. Zur
Hälfte des Filmes etwa gibt es ewig wechselnde Schwerpunkte, die selbst
den Running Gags schaden, und das Finale, welches sich mit dem
Verhindern einer Hochzeit beschäftigt, weiß kaum noch zu interessieren. Das Gegenüberstellen französischer und englischer Macken ist hingegen
geglückt, so dass das Zusammenspiel mit Funès gleichaltrigem Partner
tatsächlich eine funktionierende Chemie ergibt. Dass dem Film
zwischendurch immer mal wieder die Luft aus geht, merkt man im übrigen
immer wieder dann, wenn das flotte Lied in seiner Dauerwiederholung hin
und wieder nicht mehr mitzureißen weiß und etwas gewollt auf flott
getrimmt wirkt. In Sachen peinlicher Alternativtitel schießt dieses
etwas wirre Werk im übrigen den Vogel ab: „Der Brausekopf mit den
Sausebeinen“ mag schon auf die sprunghaften Ortswechsel der Geschichte
anspielen, den Zuschauer auf diese orientierungslose Odyssee vorbereiten
kann er jedoch nicht. OFDb
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