Ich lese immer wieder Jess Franco habe auch gute Filme im Laufe seiner
schaffensreichen Regie-Existenz fabriziert, über den Weg gelaufen ist
mir bislang aber noch keiner. „Lust für Frankenstein“ war dann wohl auch
die falscheste Wahl um auf einen solchen zu stoßen, ist Franco doch
viel mehr daran gelegen provokative Hardcore-Porno-Elemente in seinen
Film einzubringen als tatsächlich einen Horrorfilm zu inszenieren. Umgeht man körperliche Details zunächst noch mit einer entfremdeten
Optik die jede Heimkamera ähnlich getrickst bekäme, bekommen wir das
zuvor Weggeblendete und von der Kamera ausgewichene irgendwann doch noch
vor die Nase gesetzt, und das viel zu oft. Auch wenn dies manchmal auf
angenehme Art für schmuddelige Atmosphäre sorgt, so weiß das doch noch
lange keinen Film auf Spielfilmlänge interessant zu gestalten. Und wenn
ich einen Porno sehen will, dann gucke ich mir einen Porno an. Vielleicht kann man mit „Lust für Frankenstein“ erst etwas anfangen,
wenn man in vielen Jahren selbst zum alten Lustgreis wie Franco mutiert
ist. Vielleicht wird man dann auch die Hauptakteurin sexy finden, die
jetzt noch einen ziemlich unangenehmen Eindruck hinterlässt. OFDb
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