22.03.2014

ESCAPE PLAN (2013)

Auch wenn die meisten Ergebnisse der Filme von Stallone und Schwarzenegger passabel sind, oftmals sogar richtig gelungene Filme waren, so haben die beiden Schauspieler innerhalb ihrer Karriere doch schon immer Böcke geschossen, sprich in Werken mitgewirkt, die vor unfreiwilliger Komik nur so sprudeln, und die man beim besten Willen nicht ernst nehmen konnte. Sie gingen weit über das hinaus, was ohnehin schon an den besseren Filmen der beiden belustigte. Bei Schwarzenegger wären diesbezüglich „Running Man“ und „Phantom Kommando“ hervorzuheben, Stallones größte Trash-Trümpfe waren „Rocky 4“ und „Driven“.

Klar freue ich mich auch über solche Ausrutscher, bieten sie doch einen hohen Grad an anspruchsloser Unterhaltung, aber wenn man die Action-Ikonen endlich einmal gemeinsam in einem Film erleben darf, weit über das Maß eines „Expendables 2“-Blenders hinaus, dann enttäuscht es schon etwas, dass diese erste wirkliche Zusammenkunft so unterirdisch ausgefallen ist.
 
Allein die Grundidee des Streifens ist schon völliger Blödsinn, wenn mächtige Menschen Söldner engagieren, um ihre Feinde für immer weg zu sperren anstatt sie sofort umlegen zu lassen. Aber dies ist nur die Grundlage für allerhand anderen Nonsens wie viel zu schnell rostendes Metall, ein Profi-Brain, dem man nur mit dem Argument „Ach komm!“ kommen muss, damit er innerhalb von 3 Sekunden seine zuvor geäußerte Meinung ändert, Zellen eines High Tech-Sicherheitsgefängnisses, in denen man die Häftlinge nicht einmal belauschen kann und einem für Söldner arbeitenden Arzt, der trotz dieser Berufswahl auf das Argument des Hippokratischen Eides eingeht, auch wenn er in einem Buch erst einmal nachschlagen muss was er da einst geschworen hat.

Es hagelt Irrsinn hoch zehn, und wie so oft hält man auch den Zuschauer für zu dämlich. Beispielsweise traut man ihm nicht zu, dass er eine wichtige Figur, die zu Anfang des Streifens auftaucht, nicht ohne Rückblick wieder erkennt, wenn diese am Ende des Filmes noch einmal erscheint. Und wer noch immer nicht von der Plumpheit dieses Streifens überzeugt ist: die One-Liner, die am Genre Action so wichtig sind, erhalten einen neuen kreativen Tiefpunkt wenn Schwarzenegger am Ende sagen darf: „Auf Wiedersehen, Arschloch!“

Positives gibt es auch zu verkünden. Der Gegner ist nicht nur gut gewählt, er bekam auch eine wunderbar passende Synchronstimme beschert, die sein Fiesling-Dasein noch einmal um einen weiteren Aspekt unterstreicht. Trotzdem ist es gut, dass es der gelungenen Dinge nicht zu viel gibt, denn „Escape Plan“ macht als Vollschrott viel Spaß, wenn auch nicht auf dem Niveau der zu Beginn der Review aufgezählten Filme.  OFDb
 
Nachtrag:
Streng, strenger, am strengsten - so betrachte ich mittlerweile meine Besprechung von einst, hat mir "Escape Plan" bei nochmaliger Sichtung doch als nette kleine Anspruchslos-Unterhaltung für zwischendurch gut gefallen. Nun habe ich beim zweiten Sichten auch keinen großen Action-Beitrag mehr vermutet, wie man ursprünglich meinen sollte, wenn die zwei größten 80er Jahre-Ikonen dieses Genres endlich zueinander finden. Aber selbst aus diesem früheren Blickwinkel betrachtet, verstehe ich nicht, dass der Streifen einst für mich nur der Lächerlichkeit wegen (halbwegs) funktioniert hat. Klar ist er an allen Ecken und Enden unsinnig ausgefallen, er hält aber auch sympathisch die zu erwartenden Regeln eines solchen Filmes ein, ohne unnötige Experimente zu wagen. Er ist angenehme Routine, nicht mehr und nicht weniger, wird erst gegen Ende tatsächlich zum Actionfilm und ist bis dahin mittels seiner einfachen Gut/Böse-Charakterzeichnung unterhaltsam erzählt. Mit einer Zusammenkunft verfeindeter Parteien gegen Ende überraschend, durchbricht er dieses einfache Schema sogar leicht. "Escape Plan" ist ein No Brainer, gut geeignet um ihn des öfteren als leichte Unterhaltung zu gourmieren.

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