"Creeps - Eine unheimliche Geisternacht" beginnt wie der klassische bunte, aber taugliche 80er Jahre-Horror mit Komödieneinfluss, eine eigene Gattung Genrebeitrag zu der auch solch sympathische Werke wie "Die Nacht der Creeps" und "Night Life" gehören. So macht das augenzwinkernde, nie düstere Treiben zunächst routiniert genug Spaß um guter Dinge zu sein, und bis zum Ritual auf dem Friedhof hält man dieses schlichte, brauchbare Niveau auch durch. Doch die funktionierende Fassade beginnt ziemlich direkt kurz nach dem ernüchternden Knalleffekt, mit welchem die Kreaturen auferstehen, zu bröckeln, fängt "Halloween - Besuch aus dem Jenseits" (Alternativtitel) doch nun bereits an Horrorkreaturen bunt, und in ihren Aufgaben nicht wirklich voneinander getrennt, zusammenzuwürfeln. Vampire, Hexen und Zombies existieren gleichrangig nebeneinander, das könnte man mit weniger engstirnigem Denken noch tolerieren, doch sind die Horrorfiguren optisch viel zu zahm ausgefallen, als dass sie für leichten Grusel sorgen könnten.
In seinen schwächsten Momenten schaut sich das Agieren der Monster wie das Treiben Streiche spielender Kostümierter zu Halloween. Die Zombies wissen in ihrer Maske etwas mehr zu wirken als die Hexen und Vampire, sind jedoch ähnlich arg und damit ungruselig an Michael Jacksons "Thriller"-Musikvideo angelegt wie drei Jahre nach dem hier besprochenen Werk die Untoten aus "Return of the Living Dead 2". Während dieser zumindest inmitten seiner etwas zu präsenten Lustigkeit auch funktionierende Szenen zu bieten hatte, allein weil die Zombies dort trotzdem eine Bedrohung ausstrahlen, gruselt "Eine unheimliche Geisternacht" (Alternativtitel) nicht einmal mehr wen 12jähriges, so brav wie all die familiengerechten Ereignisse hier eingefangen werden. Im Vergleich siegt selbst der viel zu albern ausgefallene "C.H.U.D. 2", eben weil dort zumindest mancher Gag zündete. "The Return of the Living Zombies" (Alternativtitel) ist hingegen humoristisch so zahm ausgefallen wie im Gruselbereich, so dass man das Gefühl bekommt irgendeine Religionsgemeinschaft der Vereinigten Staaten von Amerika hätte sich, ähnlich wie später bei "The Hangman's Curse", dazu entschlossen einen Horrorfilm zu drehen.
Dass es zumindest Regisseur Jack Bender besser kann, bewies er mit dem sympathischen, wenn auch nicht großartigen, "Chucky 3". Sein Ausflug ins Gruselkomödien-Fach um vielerlei Horrorkreaturen kann man jedoch getrost in die Tonne kloppen, allein schon weil er sich zu all seinen Minuspunkten zusätzlich erdreistet einen romantischen Sub-Plot zwischen Mensch und menschlich aussehendem Zombie abzuliefern. Diesem fehlt weder die richtige Tonlage zum romantischen Verzaubern des Publikums, noch wird je geklärt warum besagtes Mädel als einziges unmonströs aussehend auferstanden ist. Während "Die Munsters"-Autoren in ihrer Serie diesen Trick für eine Vielzahl gelungener Witzchen nutzten, weiß man außerhalb der Love Story mit diesem Gymmick in "The Midnight Hour" (Originaltitel) nie etwas anzufangen. Nach 10 sympathischen Minuten geht es mit dem Film steil bergab, so sehr dass er schnell beginnt zu nerven, anstatt zu unterhalten. Und diesen Kurs hält der Streifen, der auch als "In the Midnight Hour" erschienen ist, leider bis zum Schluss konsequent durch. Mein Rat: Finger weg, selbst dann wenn man familientauglichen Grusel mag. Dann lieber zu "Monster House" greifen! OFDb
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