Der Billg-Produzent Charles Band ist hauptsächlich für seine Horrorfilme bekannt, doch seit je her produziert er auch Science Fiction-Werke. In seiner, meiner Meinung nach, persönlichen Hochzeit in den 90er Jahren, als seine sympathischsten Werke auf den Markt kamen, erschien auch sein "Mandroid", der mit "Invisible - Die unheimliche Macht" zusammen direkt als Zweiteiler konzipiert wurde. Billig in Ost-Europa gedreht, spielt er auch dort und bietet einen kunterbunt naiven Mix diverser, charmanter Genre-Zutaten. Fast auf Jugendfilm-Niveau angesiedelt, dafür jedoch zu gewalttätig ausgefallen, wendet er sich preisgünstig, aber effektiv umgesetzt an Erwachsene, die gern Kind geblieben sind und sich auch auf naive Stoffe einlassen können. Und über dieses Adjektiv braucht man hier nicht diskutieren, das beweist so ziemlich jede Zutat dieses Streifens, ganz besonders das Ende des Filmes, mit Blick darauf, wie es dem Helden zum einen gelingt den angeblich unbesiegbaren Roboter auszuschalten und zum anderen den Schurken abzulenken, damit es zum finalen Vernichtungsschlag kommen kann - zumindest für Teil 1.
Während der titelgebende Mandroid ferngelenkt vergleichbar mit den Avatars aus "Surrogates - Mein zweites Ich" ist, lediglich offensichtlich optisch als Roboter konzipiert, ist das neu entdeckte Elemente gar mystischer Natur. Das was wir auf rätselhafte Art darüber erfahren streift fast den Fantasy-Bereich, auch wenn die Zauberei, wie es zu dem wird was es kann, auf stupide Art wissenschaftlich erklärt wird. Und dieser fast schon Märchen-artige Touch durchzieht den kompletten Film. Klassisch Gut trifft auf klassisch Böse. Es geht um Verrat und Phantastereien. Gedankenkraft, Unsichtbarkeit, magische Pilze, hier wird einem allerhand geboten, sinnfrei, zugegeben, aber sympathisch schmackhaft serviert für Freunde geringer Erwartungen. Charles Band weiß es mit handgemachten Effekten gerade dieses Publikum glücklich zu machen, ohne liebloses, unterstes Niveau zu erreichen. Hier geht es ebenso ums schnelle Geld, wie auch um einen akzeptablen Unterhaltungswert. Und wer Stammpublikum bei diesem Fließband-Produzenten ist, der wird auch sein Vergnügen mit dem kurzweiligen "Mandroid" haben, dem man nicht böse ist um Nachteile, wie nicht schauspielern könnende Darsteller. Denn richtig angewandt wird daraus eine Schrulligkeit, anstatt ein Defizit. Nur wenige Billigfilmer bekommen diesen Wandel so gekonnt hin wie Charles Band, der die Regie dem späteren "The Visitors - Besucher im Haus"-Regisseur Jack Ersgard überließ. OFDb
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