Eine Besetzung, die zu schnell zwielichtige Gestalten entlarvt, ein Slater, der zu coole Sprüche reißt, um ihm das Weichei, welches er mimen soll, abzunehmen (bei "Hart auf Sendung" war er in diesem Bereich wesentlich überzeugender) und eine Choreographie, welche die als Profi-anvisierten Kämpfe zwischen zwei starken, im Mittelpunkt stehenden, Frauen wie eine Übung am Set ausschauen lässt, verhindern das Entführen in eine Fiktion ebenso. Das Drehbuch ist äußerst durchschnittlich ausgefallen, kann sich in dieser niederen Region der Unterhaltung zwar zunächst als akzeptabel beweisen, wird mit der Zeit aber recht eintönig, zu konstruiert und leider auch arg überraschungsfrei, so dass es nicht mehr als die spannungsbefreite Inszenierung Tacács verdient hat. Der kleine Hauch Humor, der durch die gegen den Strich besetzte Charakterisierung von Wes entstehen soll, wirkt meist eher leicht frauen- und männerfeindlich anhand von Kommentaren, die Frauen darin kritisieren hart zu sein und Männer darin schwächlich zu sein. Aber da fallen ganz andere Schwachpunkte ins Auge, als dass dieser Aspekt derjenige Welche sein könnte, der einem den Streifen vermiest. OFDb
Von einem der daheim blieb, um die weiten Welten des Films zu entdecken...
13.03.2021
LIES AND ILLUSIONS (2009)
Früher wäre ich beim Schriftzug der Filmfirma Nu Image automatisch zusammengezuckt, amüsierten sie mich doch maximal mit schlecht geratenen Tier-Horror-Filmen. Als sie mit "John Rambo" jedoch auch ein äußerst sehenswertes Werk auf die Menschheit los ließen, war ich diesbezüglich jedoch nicht mehr so schreckhaft. Und da "Lies and Illusions" gerade einmal ein Jahr nach dem Stallone-Actioner entstand und mit Christian Slater ein Gesicht mit an Bord hatte, das ich seit meiner Jugend immer wieder gerne sichte, stand einem mindestens durchschnittlich ausfallendem Filmabend eigentlich nichts im Weg. Doch falsch gedacht, im Gegensatz zu Rambos viertem Auftritt sieht man dem Action-Thriller vom "Gate - Die Unterirdischen"-Regisseur Tibor Takács die Kostengünstigkeit, mit der er produziert wurde, in jedem Moment an. Die Kamera fängt derart routinierte Bilder in schlecht gewähltem, zu sehr an Digitaloptik erinnernden, Farbfilter ein, dass man glaubt Slater von einer Szene zur nächsten durch das Set während der Dreharbeiten zu begleiten, anstatt der Illusion zu erliegen passiver Teil einer gerade stattfindenden Geschichte zu sein.
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