Das liegt unter anderem daran, dass Aja nicht nur die lauten Momente seines Filmes hervorragend beherrscht, als da wären beeindruckende Hurikanaufnahmen, schön anzuschauende Alligator-Attacken (mit wahrlich gut animierten Viechern) und manche Schreckmomente, auch den Thrillbereich hält er inmitten von Irrsinn und Überlebensaction erfolgreich hoch. Dem Treiben begleitet stets ein funktionierender Spannungsbogen und ein Hauch Dramatik, der einen passabel genug an die beiden wichtigsten Figuren kettet, um auch wirklich mit ihnen mitfiebern zu können. Da Aja immer wieder unverschönte, teilweise gnadenlose Momente einfließen lässt, ist man tatsächlich gespannt darauf, ob beide überzeugend gespielte Charaktere das Filmende erleben werden, oder nicht. Hilfreich steht dem Regisseur ein von Kamera und Licht wirksam eingefangener, feuchter und dunkler Spielort zur Seite, der sich nie so monoton gibt, wie er praktisch gesehen eigentlich ist. Zudem weiß es zu gefallen, dass Aja das Gebiet des Tier-Horrors nicht neu erfinden möchte, sich ganz im Gegenteil gerne auch an erfolgreichen Ideen diverser Vorgänger bedient, sie mit seinem persönlichen Stil ergänzt und gleichzeitig auf eine packende Inszenierung achtet.
Sicherlich wäre es förderlich gewesen das Ganze etwas glaubwürdiger umzusetzen, zumindest zu jenem Grad, wie es ein "The Shallows" beherzigte, der auch nicht rein bodenständig erzählt war. Dann hätte "Crawl" eventuell gar ein richtig guter Horrorstreifen werden können. So aber ist er "nur" der nette, kleine, sympathische Zwischendurchverzehr geworden, der aufgrund seiner Produktionsgröße zumindest mal optisch etwas mehr hermachen darf als die üblichen Billigproduktionen des Tier-Horror-Bereichs. Mit seinem augenzwinkernden (anderen) Abspann-Lied hat er mich zudem an den charmanten "Rogue - Im falschen Revier" erinnert, der leider viel zu unbekannt blieb. OFDb
Den fand ich auch positiv kurzweilig. Da gibt es weit schlechterer Vertreter in diesem Genre.
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