Das verkrampfte Treiben mutet besonders dann übel an, wenn man versucht politische Themen einzubinden, was sich dann in Kalauern abzeichnet, wie jenem dass der zentrale Zapper, dem wir die Einblicke ins TV verdanken, lieber Fernseh guckt, anstatt Asylantenheime anzünden zu gehen. Man versucht ein breites Spektrum abzuarbeiten. Von einer Detektivgeschichte, über Game Shows, bis hin zu Verweisen auf populäre Sendungen vom In- und Ausland will so gar nichts richtig zünden. Gelegentlich kommt kurzfristig ein Hauch von Interesse auf, da entscheidet sich der gute Mann dann aber auch schon weiter zu zappen, bevor ein Sketch endlich funktionieren kann. Einzig positiv ist mir bei dieser Schnelldreh-Mentalität das Gespür für passende Verkleidungen und Accessoires aufgefallen. Der Detektiv trägt tatsächlich einen passenden Mantel, der Spielort einer Show, der unübersehbar auf einer Theaterbühne (die einer Schule?) stattfindet, bekommt zumindest zwei Sessel beschert, derartige Zusätze werten das Ganze zumindest ein bisschen auf. Vielleicht hatte man auch lediglich Zugriff zum Repertoire der Theater-AG, aber uns soll es egal sein. Ebenso wie dieser Pluspunkt, denn der bekommt "German Fried Movie" freilich trotzdem nicht gerettet. Oft schreibe ich, dass Amateurfilme besser damit fahren, wenn sie humoristisch aufgebrochen werden. Komplett im Genre der Komödie sollte aber auch ein Hobby-Produkt erst dann baden, wenn man auch Talent für Komik besitzt. Schade dass dies hier nicht der Fall ist. OFDb
Von einem der daheim blieb, um die weiten Welten des Films zu entdecken...
10.05.2022
GERMAN FRIED MOVIE (1992)
Eine deutsche Version des "Kentucky Fried Movie" klingt an sich erst einmal reizvoll. Es ist aber schade, dass es ausgerechnet Amateur-Filmer waren, die auf diese Idee kamen. Und wenn einer von diesen dann auch noch Uwe Boll heißt, der auch als "professioneller" Filmschaffender später maximal Durchschnitt wie "Alone in the Dark" fabrizierte, teilweise sogar unterirdischen Müll wie "House of the Dead", dann kann man sich eigentlich schon denken, dass das Projekt nichts werden kann. Ausnahmen bestätigen die Regel, dachte ich mir, also gab ich dem Produkt dennoch eine Chance. Aber bereits der Beginn sorgte für Ernüchterung, wenn der klassische Abschiedsgag aus "Die Waltons" dafür genutzt wird, dass John-Boy verärgert auf den Gute Nacht-Gruß mit dem Verweis reagiert, dass er gerade ungestört wichsen möchte. Viel besser werden die Gags im Laufe der Zeit nicht, umgesetzt von Menschen, denen es am nötigen Gespür für Humor fehlt, was auf Hobby-Basis für den eigenen Freundeskreis sicher klar geht, aber eben nicht für ein fremdes Publikum außerhalb der eigenen Reihen.
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