17.09.2022

RETURN OF THE FAMILY MAN (1989)

"Return of the Family Man" ist einer jener skurrilen Videothekenfilme, die sich zum einen ihres Unsinns den sie verzapfen bewusst sind und es auf der anderen Seite nicht zu sein scheinen. Vieles ist absichtlich humoristisch untermalt, das zeigt deutlich das herrlich überdrehte Verbrecherszenario zu Beginn, in welches der Pizzabote versehentlich schliddert. Manch anderes ist derart penetrant naiv umgesetzt, gerade gegen Ende wenn der Spannungsbogen theoretisch wichtig sein sollte, dass die Ansammlung an Unlogiken und Widersprüchen kaum noch Absicht gewesen sein kann. Andererseits ist es gerade diese entspannte Art sich nicht um felsenfeste Begebenheiten scheren zu müssen, welches Werken wie diesen ihre Sympathie beschert. Damit beherbergt ein solcher Film eine Unschuld, die ich mir häufig in moderneren Produktionen zurück wünsche, in denen alles engstirnig stimmen muss, um sich dann aber doch an anderer Stelle als unsinnig zu erweisen. 

Es ist dieser Kampf gegen Windmühlen, dem eine Produktion wie der in Südafrika vom "Life-Snatcher"-Regisseur inszenierte Streifen sich verweigert, und das tut ihm gut. Sicherlich ist daraus kein ernstzunehmender Horror zu ernten, aber ein unterhaltsames Filmchen seines Genres, welches wie eine Art Streich dem Zuschauer lediglich ein Gruselszenario vorgaukelt, um am Ende nicht intensiver zu erschrecken als es eine olle Geisterbahn auf der Kirmes vollbringt. Nicht immer funktioniert ein derartiges Projekt, in "Die Rückkehr des Family Man" (Alternativtitel) stimmt jedoch die Chemie. Die Figuren sind Stereotype die in teilweise überholten Klischees baden (so ist z.B. der Alternative, der an der Punk- und Gruftyszene angelehnt ist und wie ein Billy Idol für Arme herum läuft, eine vom anderen Geschlecht zu meidende Gestalt, der es an Rückgrat fehlt). Obwohl Ewigkeiten nichts wirklich geschieht, funktioniert der Film über seine banalen Figuren und deren ebenfalls banalen Erlebnisse. Taucht der Family Man auf, weiß er zumindest auf blauäugiger Ebene zu wirken, während die Unternehmungen der Gruppe ihn aufzuhalten tolpatschiger Natur sind, Erfolge viel zu viel von Zufällen leben, Missgeschicke hingegen verdientermaßen geschehen, so dämlich wie sich die Bande anstellt. 

Allein die besonders dämlichen Gründe sich in den gefährlichsten Situationen zu trennen, sind derart unterhaltungsfördernd unsinnig ausgefallen, dass sie viele ähnliche Motivationen vergleichbarer Filme, von denen man dachte bereits sie wären der Tiefpunkt an Begründungen für Trennungen, locker in den Schatten stellen. Es ist der Humor, der "Return of the Family Man" oftmals zu retten weiß, gerade dann wenn Ernst und Humor derart verschwimmen, dass man als Zuschauer nicht weiß wie der Film gemeint ist. Langweilig wird er nie, wirklich spannend freilich auch nicht, aber etwas mehr als lediglich pure unfreiwillige Komik ist dieser schwer zu beschreibende Bastard von Genre-Beitrag dann doch geworden. Schade dass Murlowski nach diesem herrlich anzuschauenden Erstling maue bis miese Werke wie "Amityville - A New Generation" und "Santa Claus mit Muckis" abgeliefert hat. Seinen "Zombie Hamlet" von 2012 würde ich mir trotzdem geben, wenn er mal in Deutschland erscheinen sollte, die Idee klingt einfach zu gut.  OFDb

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