02.01.2022

LIFE-SNATCHER (2019)

Doubelnde Außerirdische sind im Fahrwasser von "Die Dämonischen" bei mir immer willkommen. "Life-Snatcher" bedient sich bei der Zweitverfilmung "Die Körperfresser kommen" jedoch etwas arg direkt, inklusive des Verräterschreis der Aggressoren, weswegen die in Deutschland vorgenommene Umbenennung des in den USA als "Assimilate" erschienenen Streifens legitim scheint. Letztendlich ist freilich alles nicht so effektiv ausgefallen, wie im Vorbild, weder der Schrei wirkt so bedrohlich wie dort, noch die eigentliche Situation, die zwar mittels eines nett klingenden Aufhängers modernisiert angegangen wird, wenn zwei Teenager gelangweilt im kleinen Dorf, in dem sie leben, auf die Invasion stoßen, während sie eigentlich für einen You Tube-Kanal ihr Leben und das der Dorfbewohner dokumentieren wollten, aber da ist man um Ereignisse und Entdeckungen mehr bemüht, als um Spannung und Suspense. Als Lightversion eines besseren Stoffes funktioniert das Ganze dennoch banal genug, um nicht zu langweilen, angenehm unterhalten fühlte ich mich mit "Replicate" (Alternativtitel) jedoch nicht. 

Zwar mixt und bereichert er seinen dreisten Diebstahl mit einer Zombie-ähnlichen Thematik, wenn die Alienkopien dem Original zunächst monströs seelenlos hinterher jagen, bevor sie zur gefühlskalten Blaupause des Menschen werden, aber dieser reizvolle Ansatz wird so halbherzig abgefrühstückt wie der Rest des Streifens, so dass auch er in der Theorie besser klingt, als er sich schließlich in der Praxis macht. Inhaltlich macht es sich das Drehbuch so einfach wie kreativ, so dass Schwierigkeiten meist simple Wendungen finden, die einzelnen Entdeckungen zu schnell gemacht sind und die Situation somit zu schnell erklärt ist, der Nichtglaube des jungen Polizisten zur Verbündung schneller in Überzeugung umgeschwenkt, als Ursache und Wirkung Sinn ergeben würden, und letztendlich sind die Außerirdischen zu schnell auszutricksen, als dass es all zu spannend zugehen könnte. Aber so ist es nun einmal mit Teenie-Versionen erwachsener Stoffe, erst recht wenn sie aus der hier vorliegenden Kinodekade stammen. Da geht es immer wieder nur um den äußeren Effekt, anstatt um stimmige Atmosphäre und eine knisternde Bedrohung in cleverer Psychologie. Es gibt weit Schlechteres auf dem Videomarkt zu entdecken, aber so wirklich vom Hocker haut der Invasionsstreifen von "Zombie Hamlet"-Regisseur John Murlowski nicht.  OFDb

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