17.09.2022

THE NIGHT WATCHMEN (2016)

In "The Night Watchmen" wird das Thema Killerclown auf die Vampirthematik übertragen, zumindest scheint es so. Dass die Clowns nur zu einem recht geringen Maß aktiver Anteil der Chose sind, und die Vampire sich eher wie Zombies verhalten, lässt den halbwegs innovativen Aufhänger schnell verfliegen, und so bleibt eine dieser vielen Splatstick-Werke, die seit dem geglückten "Shaun of the Dead" auf den Horror-Fan nieder regnen und bei einem großen Teil dieser Gattung Filmfreund auch noch mit offenen Armen empfangen werden. Warum weiß ich nicht. Shaun war grandios, keine Frage, hin und wieder zeigen Werke wie "Office Uprising" dass die Ausnahme die Regel bestätigt, Beiträge wie "Deathgasm" sogar, dass auch Überflieger ganz selten drin sind, aber insgesamt sind diese humoristischen Blutorgien doch großteils monotone Beiträge, die schneller langweilen als unterhalten. So auch "The Night Watchmen - Let's Go Kill Some Dead People!" (Alternativtitel), dessen größte Innovation es ist, dass Vampire nach dem Pfählen beim Ableben furzen. 

Ja, so einige Vampirregeln wurden beibehalten, ob Sonnenlicht, Knoblauch oder nicht vorhandenes Spiegelbild, aber die Blutsauger des hier besprochenen Streifens laufen wie Geisteskranke umher, und das erinnert in der Art und der sehr flotten Ansteckung am Ende doch eher an Zombies, ebenso wie die Methoden der Gegenwehr und der ganze Handlungsablauf, wenn man den dünnen roten Faden so nennen möchte. Mit dem Wortspiel des Zompiers will man ganz offen mit der Parallele umgehen, frei nach dem Motto wenn es einmal erwähnt wird, ist es verziehen, was ja auch nicht ganz verkehrt ist, immerhin ist es kein Vergehen Horrorelemente oder die Wesen des Genres zu mixen ("Die Nacht der reitenden Leichen" machte vor wie dies stimmungsförderlich funktioniert). Aber wenn Filme wie "The Night Watchmen" dies nur tun, um auf erfolgreich fahrende Züge aufzuspringen, dann mutet das nun einmal billiger an, als in einem Genre-Beitrag, der um echte Stimmung bemüht ist, anstatt nur nach der schnellen Kohle zu greifen. 

Zwar sind die Darsteller nicht untalentiert und dürfen in den Hauptrollen Personen verkörpern, die nicht völlig austauschbar sind, aber sie befinden sich in einem Projekt für ein genügsames Publikum. Und das mag sich irre totlachen wenn Vampire im bekifften Zustand besser massakriert werden können, Hardrock-Musiker winselnde Angsthasen werden und Vampire kunterbunter wirken, wenn sie als Clown aktiv werden, aber wahrlich funktionierender, reflektierender Humor, oder durchdachte Situationskomik sind da nicht ausfindig zu machen. Es geht um die schnellen Lacher, gern auch mal vorgetragen durch skurrile Figuren, wie jenen Angestellten, der seinen Penis stets durch die Hose an  Mitarbeitern reibt, aber das ist letztendlich alles infantiler Humor für Jugendliche und nicht sympathisch genug herausgearbeitet, um über dieses Alter hinaus zu belustigen. Zumindest ist der Streifen vom "The Hamiltons"-Regisseur Mitchell Altieri handwerklich geglückt, und so unterirdisch wie sein "April, April - Tote scherzen nicht", der eine Neuverfilmung des geglückten "Die Horror-Party" ist ohne dies wirklich zu sein, ist er auch nicht ausgefallen. Aber es kamen in den letzten 10 Jahren, orientiert am Erscheinungsjahr, zu viele Werke gleicher Machart heraus, und von diesen hebt sich "The Night Watchmen" kein bisschen ab. Wer eine lustige Vampir-Komödie mit Humor unter der Gürtellinie sichten möchte, sollte lieber zu "Lesbian Vampire Killers" greifen, der bietet mehr als nur den ollen, von Peter Jackson ins Leben gerufenen, Splatstick.  OFDb

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