Aber auch der hier präsentierte Nebel des Grauens fordert einen zu Genüge heraus und bietet jene fast hoffnungslose Stimmung, die man bei dieser Art Film sehen möchte. Dem Unterhaltungskino etwas mehr verpflichtet als dem Arthouse, umweht ihm trotz aller trauriger Umstände immer etwas märchenhaftes, etwas verträumtes, vielleicht weil der Protagonist ein unbelehrbarer Optimist ist, vielleicht auch weil der Nebel so herrlich surreal anmutet. Dieser simple, aber effektive optische Trick reicht vollkommen aus. Hier und da ein paar Leichen auf dem Boden, ein wildes Autodurcheinander, schon weiß die Welt danach zu überzeugen. Ab und an huscht auch mal eine weitere Figur mit Sauerstoffflasche in den toten Straßen von Paris mitten im Nebel umher, völlig pessimistisch fällt der Film nicht aus. Gut besetzt, Figuren zu genüge charakterisiert und ein Selbstläuferszenario, trotz wiederholender Eckpunkte, machen aus "Just a Breath Away" (Alternativtitel) einen sehenswerten Beitrag dieser Gattung Science Fiction. Die offene Frage der französisch-kanadischen Koproduktion ist jedoch: was passiert bei starkem Regen? Ist der Nebel derart unaufhaltsam? Oder durchleben die Figuren doch nur einen Wandel, eine Art Säuberung, den Übergang zu etwas völlig Neuem? Mit Blick auf die Tochter wollen wir hoffen, dass die Welt nun so bleibt. OFDb
Von einem der daheim blieb, um die weiten Welten des Films zu entdecken...
21.02.2023
A BREATH AWAY (2018)
Endzeitfilme setzen meist auf Viren, Atomexlopionen oder Zombies. Da freut man sich über alles, was andere Ansätze hervorbringt, selbst wenn sie, wie im hier vorliegenden Fall, ansonsten dem klassischen Muster folgen. In "Dans la brume" (Originaltitel) wird ganz Paris (mindestens, mehr weiß man nicht) von einem seltsamen Nebel eingenommen, in dem jeder stirbt. Hoch oben in den Häusern ist man zunächst sicher, aber der Nebel steigt. Dramenspezialist Daniel Roby, der auch den Horrorfilm "White Skin" inszeniert hat, konzentriert sich komplett auf seine Figuren, einer Familie, deren Kinderpart aufgrund einer Autoimmunkrankheit in einer Kabine isoliert leben muss. Das lässt einen das Ende vermuten, ist aber deswegen noch lange nicht unaufgeregt erzählt, denn der Weg zum zu erahnenden Ziel ist Anspannung pur für den Zuschauer, der ein Wechselbad aus Thrill und Drama erlebt, von welchem letztgenanntes dominiert. Erinnert hat mich das Ergebnis samt Schluss an den wundervollen "Last Days - Tage der Panik", der fünf Jahre zuvor erschien und mir aufgrund der aufkeimenden Männerfreundschaft und des bizarreren Grundes einer Endzeitwelt noch eine Spur besser gefallen hat.
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