20.02.2023

IN FEAR (2013)

Es ist ja als ganz nett zu bezeichnen, was Jeremy Lovering, der für die Serien "Sherlock", "Spooks" und "Doctor Foster" tätig war, als Autor und Regisseur mit "In Fear" bezweckt, der ein ähnliches Szenario wie "Dead End" kreiert, dies jedoch in der Wirklichkeit ansiedelt. Minimalistische Stoffe, die sich auf Dunkelheit, Spannungsgehalt und seine Protagonisten konzentrieren, können eine ungeheure Wirkung entfalten. Aber gerade beim letztgenannten Punkt hapert es bereits, sind die beiden Hauptfiguren, obwohl wir sie die ganze Zeit begleiten und immer mindestens einen von beiden vor die Nase gesetzt bekommen, doch unnahbar. Den männlichen Part betreffend sicher auch, weil Lovering bezweckt, dass auch wir ihn zwischendurch verdächtigen Teil des Bösen zu sein, letztendlich uns aber Personen präsentierend, die nichts hermachen. Ich mag es wenn nicht ewig geschwätzt wird, aber reduzierte Dialoge müssen dennoch etwas ausstrahlen. Was wir hier erleben klingt fast schon wie ein Aneinandervorbeireden, klingt wie zwei aneinander desinteressierte Menschen, anstatt wie zwei Leute, welche sich neu kennengelernt die Nacht zusammen in einem Hotel verbringen wollen. 

Und so kommt das alles dann doch eher wie Leergeschwätz herüber, das leider eingepackt wurde in einen um Verwirrungen bemühten Plot, der sich ständig im Kreis dreht, anstatt einen zu packen. Denn trotz Dunkelheit und Merkwürdigkeiten kommt nur ein gewisser Grad Spannung und Atmosphäre auf. Schnell wandelt sich das in Gleichgültigkeit, wenn daraus trotz netter Optik wenig fruchtet. Und es ist endgültig aus, wenn wer Drittes ins Geschehen tritt, sich als Laberbacke entpuppt, schneller als Psycho auffällt als bezweckt, und als solcher nicht wirklich zu wirken weiß. Abgesehen von einer bösen Schlusspointe, die aber leider dümmlich eingeleitet wurde, und einigen wenigen Suspense-Momenten, ist "In Fear" lediglich ein um Grusel bemühtes Produkt des Hinhaltens, sicherlich handwerklich nicht schlecht inszeniert und auch mit brauchbaren Mimen besetzt, aber eben alles andere als Interesse für sein Nichts an Story entfachend. Die Motivation der Figuren, egal ob in Taten, Dialog oder im Denken, ist einfach zu unterdurchschnittlich, als dass "In Fear" mit dem punkten könnte, was er löblicher Weise eigentlich sein möchte. Und ewig mit dem Auto herumzugurken, ohne dass der Tank irgendwann einmal leer ist, selbst lange Zeit nachdem der fast leere Tank als solcher bemerkt wird, hilft nicht gerade bei der Glaubwürdigkeit dieses ohnehin schon schwer zu akzeptierenden Szenarios. Schade!  OFDb

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