21.02.2023

AREA 407 (2012)

Die meisten Found Footage-Filme handeln davon wie jemand etwas erforschen möchte, so dass wir wissen mit welchem Phänomen wir es im Laufe der Handlung zu tun bekommen. In "Area 407" rutschen die Figuren versehentlich in ein Abenteuer, und wäre nicht das DVD-Cover, wir wüssten lange Zeit nicht worum es geht. Die Regisseure Dale Fabrigar, welcher die Story mit entwickelte, und Everette Wallin schaffen es tatsächlich Neugierde zu entfachen und lange Zeit dem Zuschauer des Rätsels Lösung vorzuenthalten. Winzige Informationen, schlecht erkennbare Aufnahmen, die Protagonisten und Randfiguren haben keine Ahnung und eigentlich auch anderes im Sinn, sind sie doch schon ohne die Bedrohung in Not, als Überlebende eines Flugzeugabsturzes. Selbst der ist mit simplen Mitteln effektiv eingefangen, nachdem man im netten Smalltalk schon einmal drei der Personen persönlich kennen lernt und manch andere per Beobachtung. Die Identifikation, und damit eines der wichtigsten Elemente eines Found Footage, funktioniert somit, und so kann man mit der Gruppe genügend mitfiebern. 

Etwas mehr Innovation hätte "Tape 407" (Originaltitel) dann aber schon beinhalten können, grast er letztendlich doch den Standard dieser Art Erzählung ab. Hin und wieder überrascht er mit dem Ableben Unerwarteter, und nicht jede Figur ist von Anfang bis Ende in jenem Klischee gefangen, welches sie zunächst verkörpert. Aber die Horrorgeschichte selbst entwickelt sich zu sehr nach Schema F, zwar glücklicher Weise minimalistisch gehalten, gerade was die Kreatur betrifft, aber doch zu bekannt präsentiert, als dass "Area 407" zum kleinen Tipp für zwischendurch wird. Ein angedeutetes Geheimnis, welches die Hintergründe offenbare würde, wird nicht weiter vertieft. Die finale Tat ist hart, aber ebenso wenig überraschend ausgefallen. Weiter geht es thematisch im ein Jahr später erschienen "Area 407: Part Two", in welchem die Darstellerin Abigail Schrader zurück kehrt, inszeniert von einem anderen Regisseur und in Deutschland bislang nicht erschienen. Ob man darin mehr erfährt und ob dies überhaupt nötig ist, kann ich als Nichtkenner des Streifens nicht beurteilen. Teil 1 ist zumindest 08/15-Unterhaltung, nicht ohne Reiz, eben weil die Figuren zu funktionieren wissen, aber eben doch nicht wirklich der Rede wert.  OFDb

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