22.02.2023

BEETLEJUICE (1988)

Mit Beetlejuice lieferte Tim Burton recht früh etwas ab, das man mittlerweile als geradezu typisch für den Regisseur bezeichnen würde. Sicherlich hätte er ihn später mit Stammdarsteller Johnny Depp besetzt, aber mit Keaton in der ungewohnten Rolle der schrillen Titelfigur schien er ebenfalls zufrieden zu sein, wo er ihn in seinem Folgefilm "Batman" doch den Helden spielen ließ. Und die hier noch recht junge Winona Ryder sollte er sich zwei Jahre später für "Edward mit den Scherenhänden" zurück holen, Jeffrey Jones sogar des öfteren. Hier agieren sie alle inmitten einer spielfreudigen, sympathischen Schar an kleinen und großen Berühmtheiten äußerst gelungen und werden trotzdem nicht gerade knapp mit Spezialeffekten unterstützt, die der Phantasie keine Grenzen zu setzen scheinen. Überfrachtet wirkt das nie, lediglich die extreme Art von Beetlejuice selbst empfand ich persönlich manchmal als zu viel des Guten, aber das mag jeder anders sehen und letztendlich kommt er überraschend selten vor inmitten einer wahrlich erzählenswerten Geschichte. 

Allein der Aspekt nun tot zu sein und spuken zu müssen, um das eigene Heim zu verteidigen, hätte gereicht um einen zufriedenstellenden Plot abzuliefern. In den Händen Burtons ist dies jedoch nur ein Aspekt unter vielen und zudem einer der mit vielen Ideen ausgeschmückt wird. Besonders gut hat mir die Verwirrung der zentralen Geister gefallen und die jenseitsbürokratische Selbstverständlichkeit, mit der jegliche Kenntnis eines Nichteingeweihten geradezu erwartet wird. Jeder der einmal eine Steuererklärung abliefern musste, weiß dass das stark an der Realität angeknüpft ist. Spielereien wie die aufgemalte Tür, Figuren wie die geltungssüchtige Neuzugezogene und ihr mit Jeffrey Jones so wundervoll besetzter Ehemann und Maskeraden wie die schrägen Monstertransformationen, wenn das verstorbene Paar endlich gelernt hat anständig zu spuken, tragen diesen fantasiereichen Film, von dem ich mir manches Mal gewünscht hätte, er würde dem Zuschauer nicht alles erklären, sondern manches selbst entdecken lassen. Aber das ist halt typisch Hollywood, und was soll man bei solch kurzweiligem und einfallsreichem Ergebnis groß über derart Nebensächliches meckern? Ein Jahr später folgte dem Kinofilm eine Zeichentrickserie.  OFDb

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