Nicht jeder britische Horrorfilm unter der Beteiligung von Peter Cushing ist gut. Während der ein Jahr zuvor entstandene Werwolffilm "Mondblut", in dem er ebenfalls mitspielte, zumindest auf schundige Art zu gefallen wusste, erweist sich der unter der Regie von Freddie Francis entstandene "Legend of the Werewolf" (Originaltitel) als ziemliche Gurke. Diese fängt zwar charmant routiniert an, aber die Blödsinnigkeit des Stoffes erhöht sich immer weiter, während der Unterhaltungswert diesbezüglich nicht mitzieht. Hin und wieder darf zumindest auf unfreiwillig komische Art gelacht werden, z.B. dann wenn jede Nacht Vollmond ist (was bereits lustig ist) und die Figur Cushings irgendwann besorgt aus dem Fenster guckt, um festzustellen, dass bald wieder Vollmond ist, herrlich. Aber derartiges ist zu rar verteilt, um dem Film alternativ Kurzweile zu bescheren. Die komplette Story ist ein konfuses Gerüst, das nicht wirklich zusammen halten will. Nachforschungen an der richtigen Stelle, ohne weiter zu kommen, eine Liebschaft zwischen Außenseiter und Prostituierte, die weder romantisch anmuten will, noch glaubwürdig die Gesellschaftskritik erfüllt, um die man bemüht ist. Zwischenmenschliche Interaktionen entführen einen nie für einen kurzen Augenblick in die fiktive Glaubwürdigkeit, alles wirkt gestellt und bemüht, während der Gesamtheit ein Desinteresse umweht, welches einen völlig gleichgültig für die Geschehnisse macht. Zumindest der Werwolf ist passabel anzuschauen, da habe ich mit schlimmeren gerechnet. Ein Blickfang ist er aber freilich trotzdem nicht. Den für seine Entstehungszeit äußerst altbacken anmutenden "Plague of the Werewolves" (Alternativtitel) kann man sich getrost sparen. OFDb
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