Einen sonderlich eigenwertig russischen Stil konnte ich erneut nicht beim Sichten eines Werkes aus diesem großen Land ausfindig machen. "Attraction" ist in seiner Mentalität nicht viel anders erzählt als das US-amerikanische Kino seiner Zeit und alle die ihm nachäffen. Und würde man ganz streng argumentieren, müsste man auch erwähnen, dass die angegangenen Themen im hier besprochenen Streifen alle schon einmal ähnlich angegangen wurden. Aber das würde "Prityazhenie" (Originaltitel) alles nicht gerecht werden, denn er ist ein wundervoller Science Fiction-Beitrag, der die einzelnen Themen, die man von woanders kennt, in hoher Schlagzahl, sowie komplex verstrickt, einfach gourtierbar vereint. Er erweist sich in seiner Figurennähe in schönen, wie in bösen Erlebnissen als für einen Popkornfilm äußerst sensibel und mitempfindbar erzählt und badet dabei nur in seltenen Extremsituationen in einer Gut- und Bösetrennung, wie sie für die USA geradezu typisch wäre. Stattdessen versteht man die Beweggründe eines jeden einzelnen, ob man nun gut heißt was wer tut oder nicht. Und neben dieser sozialen Intelligenz besitzt "Attraction" zudem noch politische Intelligenz, kann Ursache und Wirkung nachvollziehen und dies selbst dann noch, wenn sich die Ereignisse immer dichter verstricken. Er besitzt in Nebensächlichkeiten und Vordergründigkeiten treffsichere Gesellschaftskritik, und serviert uns das alles in beeindruckenden Bildern und Spezialeffekten, kurzweilig dargeboten als unterhaltsames Kinoevent, das zum (Alp)Träumen und mitfantasieren einlädt, dabei immer wieder neue interessante Wendungen bietet, in einem Szenario, das sich nach Sichten nicht wie 127 Minuten anfühlt. Der Film lief in Russland zu Recht sehr erfolgreich, so dass ihm drei Jahre später eine Fortsetzung unter gleicher Regie und Besetzung beschert wurde. OFDb
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