30.03.2023

UNSICHTBAR - STAFFEL 1 (1996)

Die Unsichtbaren-Thematik aus der Feder des Autors von "Catweazle" und "Doctor Snuggles" umgesetzt, da darf man neugierig werden, auch wenn diese Kinderserie aus den 90er Jahren stammt, eine Dekade aus der ich persönlich Werk für Kinder, gerade Serien, nicht mehr so charmant fand, wie in den Jahrzehnten zuvor geschehen. Mit den 90ern begann der verstärkte Einzug der Coolness in derartigen Serien und Kinderfilme, damit verloren diese Produkte etwas arg ihre Unschuld, meinem Empfinden nach. Dementsprechend muss es nicht gerade verwundern, dass die Hauptrolle zwar obligatorisch schlaumeierisch anvisiert wurde, aber nicht gerade charmant besetzt. Inmitten der nett anzusehenden Geschichten stört dies aber glücklicher Weise nicht weiter, erleben er und sein Freund doch allerhand schlichte Geschichten rund um die geheim zu haltende Erfindung einer Flüssigkeit, die einen oder etwas unsichtbar machen kann. Und der Freund an der Seite des Genies, wirkt zwar dumpfer, aber nicht dumm, hat Ideen dort wo die Grenzen des jungen Wissenschaftlers liegen und ergänzt ihn damit wunderbar. Er ist etwas dicker, interessiert sich für andere Dinge, wird aber nie zum Idioten an der Seite der Intelligenzbestie degradiert und ist ein würdiger Partner. Humorvolle kleine Abenteuer, die alle nicht sonderlich aufregend anmuten, aber ihren Witz besitzen und Sympathie verstreuen, lässt einen mit gutem Gefühl in eine Serie eintauchen, die ihren Aufhänger des Unsichtbarseins mit simplen, aber akzeptablen Spezialeffekten präsentiert. 

Doch dann wurden Fehlentscheidungen getroffen. Keine Ahnung ob sich wer Frisches in das Serienkonzept eingekauft hatte, aber Veränderungen wurden vorgenommen. So bekam die Hauptfigur ab Folge 7 eine neue Frisur beschert, mit der sie noch unangenehmer als bereits zuvor wirkte, was aber wahrscheinlich deswegen angegangen wurde, damit man den Austausch des Freundes nicht so gut bemerkt, der nun von einem grinsenden Dürren verkörpert wird, dem nicht nur jeglicher Charme des dickeren Partners fehlt, sondern auch eine tatsächliche Charakterzeichnung. Meist darf er nur grinsen und das Wissenschaftsgenie bestätigen, hin und wieder darf er dessen Gewissen sein. Das ist auch nötig, denn die Hauptfigur wird auch im Verhalten unsympathischer und kommt auf Hobbys und Ideen, die er in der reflektierten Version der ersten Folgen nie gehabt hätte. Diese beide stolpern nun durch Geschichten, die sich oberflächlicher und austauschbarer erzählt anfühlen und denen oft eine treffsichere Pointe fehlt. Das abgemagerte Programm weiß zwar noch in der Lightvariante halbwegs zu unterhalten, befriedigend hat sich dies jedoch nicht mehr angefühlt. Einige Folgen bevor das erste Jahre mit insgesamt 14 Episoden endete, wendet sich zumindest von den Abenteuern her das Blatt, und die Erlebnisse der zwei werden wieder interessanter und sympathischer erzählt, wenn auch nicht auf dem Niveau der ersten Folgen. 

Ob das lediglich Zufall ist, oder ein erneuter Sinneswandel stattfand, weiß ich nicht, wird sich aber mit Sichten der zweiten Staffel zeigen, die ich demnächst angehen werde. Hätte es die letzten Folgen der ersten Staffel nicht gegeben, hätte ich dem Folgejahr keine Chance mehr gegeben. So aber gucke ich mal kritisch hinein. Ob ich bis zum Schluss dran bleibe, wie in der zunächst so überraschend sympathischen ersten Staffel, weiß ich jedoch noch nicht.  OFDb

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