Es bleibt dabei, dass diese Krimi-Serie lediglich Trivialunterhaltung liefern soll. Als solche funktioniert sie recht gut, mehr denn je losgelöst vom ursprünglichen Holmes. Es bleiben nur diverse Namen, der Beruf und seine Genialität, die an den Ur-Stoff erinnern, abgesehen von einer Ausnahme. In einer Folge lehnt man sich ganz leicht augenzwinkernd an das wohl berühmteste Abenteuer des Meisterdetektivs an, an den Hund von Baskerville, freilich derart entfremdet, dass alles nur ein verschmitztes Spiel mit der Vorlage bleibt, eigentlich sogar nicht einmal das. Während die Einführung einer Schwester Watsons völlig unnötig anmutet und emotional nicht nur konstruiert und distanziert wirkt, sondern auch Wendungen bereit hält, welche die Serie in anderen Seifenoper-Momenten bereits anwendete, weiß eine neue Liebesbeziehung Holmes' zu gefallen. Leider kommt die Person, in die er sich verliebt, viel zu selten vor, obwohl sie über viel Potential verfügt. Und wenn es in einer Entscheidung um Liebe und Schutz am Ende der Staffel nicht einmal in einem Nebengedanken auch um sie geht, fragt man sich, ob die Autoren sie im Laufe der Zeit vergessen haben. Das ist ärgerlich, zumal mit ihr erstmals seit dem Schmerz um Adler, maximal noch seit manchem Moment mit Kitty in Staffel 3, wieder wahre Emotionen in der sonst eher zwischenmenschlich steril gewordenen Serie auftauchen, so sehr man auch, selbst mittels Nebenfiguren, versucht derartige Momente zu entfachen.
Vieles funktioniert also nur noch des Standards wegen, einzelne Episoden reizen zumindest durch interessante Kriminalfälle. So z.B. jener, in welchem es um eine nach 10 Jahren Entführung zurückgekehrte Tochter eines reichen Ehepaares geht, oder jene Folge, in welcher selbsternannte Superhelden ohne Superkraft im Stile von "Kick-Ass" und "Super" auf Patrouille gehen. Auch Pilzkulturen und künstlich herbeigeführte Demenz sind Themen interessant ausgefallener Folgen, ohne dass diese gleich zu den Highlights zählen. Spannend in der Frage nach dem Motiv fällt jene Episode aus, in der es um eine Baugenehmigung geht. Mir persönlich hat mitunter jener Kriminalfall am besten gefallen, in welchem es um sogenannte Prepper geht, also um Menschen, die versuchen sich auf große Katastrophen der Menschheit vorzubereiten. So oder so, fällt Staffel 4 nicht sonderlich im üblichen Treiben der Serie auf. Sie bietet routinierten Durchschnitt, nicht mehr, nicht weniger. So warm wie mit den Figuren aus "The Mentalist" wird man mittlerweile nicht mehr, das macht die Serie seit Staffel 3 eine Spur zu austauschbar. Wiki
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