04.06.2023

FIELD OF BLOOD - LABYRINTH DES SCHRECKENS (2020)

Eine kurze Laufzeit von unter 80 Minuten, ein Aufhänger Marke "Halloween Haunt", eine taffe Heldin, jede Menge bösartiger Gegner und eine flotte Inszenierung, was soll da schon schief gehen? Oh, so einiges! Machte der Einstieg trotz besonders dünn gezeichneter Figürchen und dem Baden im Üblichen noch Hoffnung angenehme Standardware zu sichten, so lässt "Field of Blood - Labyrinth des Schreckens", dem vom gleichen Regisseur ein Jahr später "Field of Blood 2 - Farm der Angst" folgen sollte, bei Ankunft des Maislabyrinths gravierend nach. Die Luftaufnahmen besagten Labyrinths suggerieren keinen Ort wie am Boden dargeboten und wiederholen sich fortlaufend, was sich auch dank der billigen Hintergrundmelodie wie einer der ätzenden Asylum-Produktionen schaut. Der Aufhänger getrennt voneinander und somit einzeln Action im Maisfeld zu erleben, klingt nicht nachvollziehbar, aber passt letztendlich zu allem anderen was folgt, denn was den Teenagern Horror-mäßig passiert, macht ebenfalls keinen Sinn mehr. 

Zwar ist die Auflösung darin bemüht der ganzen Chose klärendes Hintergrundwissen zu bescheren, dies wirft jedoch nur noch mehr Fragen auf und lässt das alles noch unsinniger wirken als ohnehin schon. Zudem macht es wenig Sinn in Bezug darauf, dass am selben Ort vor etlichen Jahren ähnliches geschah, und Mutter stolz auf die Terror verbreitende Truppe wandelnder Horror-Klischees sein dürfte, wie eingangs zum Neugierig machen des Zuschauers ohne Kontext erwähnt wurde. Zumindest überrascht das Schicksal der Heldin ein wenig, die auch im Reststreifen der einzige Lichtblick sein darf. Letztendlich verweigert ihre komplette Art das Rollenklischee der Scream Queen, so taff wie sie ist, ihr positives Wirken wird jedoch einzig dadurch gepuscht, dass jede andere Figur entweder nichts hermacht, oder für einen lahm gewordenen Plot verfeuert wird. Ansonsten ist auch sie lediglich auffälligerer Durchschnitt. Trotz besagter kurzer Laufzeit hält man den Zuschauer selbst im Labyrinth angekommen ewig hin. Die totale Dunkelheit, die irgendwann hereinbricht, weiß weder vom anvisierten Zeitfenster aus zu funktionieren, noch bietet sie der Atmosphäre Mehrwert. 

Die wird ohnehin vom Gelaber auf Seiten der Guten und der Bösen gleichermaßen zunichte gemacht. Am meisten nervt diesbezüglich der Bruder der Heldin, von dem man nie weiß ob er mit seiner aggressiv machenden Selbstgerechtigkeit Sympathiefigur sein soll, oder absichtliches Arschloch. Die aus diversen Horrorfilmen entliehenen Horrorfiguren, welche den Opfern zunächst einzeln auflauern, schließlich widersprüchlich zur ach wie weiten räumlichen Trennung auch vereint, wissen ebenso wenig zu wirken, selbst wenn sie endlich sadistisch loslegen dürfen. "Fear PHarm" (Originaltitel), der auch als "Fear Pharm" heraus kam, wirkt von vorne bis hinten unüberlegt, lebt von Moment zu Moment, als hätte es vorherige nie gegeben und weiß so gar nichts mit seinen Aufhängern anzufangen, sie sinnvoll zu vereinen, ja nicht einmal die einzelnen nachvollziehbar zu präsentieren. Damit wird der selbst für sein Trivialanliegen zu dümmliche und widersprüchliche Streifen einfach nur zur uninteressanten, austauschbaren Gurke.  OFDb

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