"Swamp Thing" (Originaltitel) strahlt kein Leben aus, ist schlichtweg austauschbar inszeniert, so sehr wie er Klischees lediglich lebt, anstatt sie atmen zu lassen. Weder weiß der Spielort Sumpf in seinen vielfältigen Möglichkeiten zu wirken, noch strahlt der Plot eine seiner aus. Da weht weder Nostalgie durchs Geschehen, noch ironischer Aufbruch, geschweige denn naiv phantastisches Comic-Flair, auch wenn Schrifteinblendung und Szenenübergänge gerade auf Letztgenanntes abzielen. Es gibt sogar eine Szene, in welcher das "Monster" mit der Frau, die es liebt, im Arm weg spaziert, so wie es auf etlichen Filmpostern selbst bei Werken zu sehen war, die derartige Szenen gar nicht im Programm hatten. Und doch, "Das Ding aus dem Sumpf", dem 1989 das Remake "Das grüne Ding aus dem Sumpf" von Trasher Jim Wynorski und 1990, sowie 2019 jeweils eine TV-Serie folgen sollte, fällt durch nichts besonderes auf.
Ewig machen Söldner im Auftrag eines selbsternannten Genies Jagd auf den Pflanzenmann, der die Gabe besitzt zu heilen. Der Plot dreht sich also ewig im Kreis und kann durch besagte Gabe gar nicht erst für großes Leid auf Seiten der Guten sorgen. Verwässert wird das Ganze außerdem durch eine austauschbare Heldin, die zwar stets ihre Reize mit wackelnden Brüsten im weiten Ausschnitt präsentiert, wenn sie rennt (was sie oft tut), manchmal erleben wir sie sogar oben ohne, und doch wirkt sie optisch, wie charakterlich plump, versteht zu spät was offensichtlich vor sich geht, trotz aller Infos die sie hat, und erwidert die Gefühle des Mutierten derart grobklotzig, dass keine wahren Emotionen als Motivation beider Seiten auf den Zuschauer übertragen werden.
Das Einbringen eines Kindes spült die ohnehin zu brav erzählte Geschichte zu weich und sorgt für allerhand blauäugige Momente der Unglaubwürdigkeit, die sich nicht mehr durch die Fähigkeiten der Kreatur erklären lassen. Diese Familienfreundlichkeit mag zum Comic-Flair passen, das man anvisierte, schadet der Stimmung aber eher, anstatt sie zu fördern. Das lahme Kostüm des Helden sollte ebenfalls nicht unerwähnt bleiben, es steht den schlichten Gummikostümen sämtlicher Gummi-Monster der 50er Jahre in nichts nach und beschert uns nie die Illusion eines Mannes, der körperlich, wie seelisch, Schreckliches erleben musste. Der verspielte Umgang mit dem Bösewicht, dessen Selbstreflexion zu seinem Verhängnis wird, gehört zu den positiven Seiten des Filmes. Leider baut sein Schicksal auf der dümmsten Idee des Streifens auf, wenn es darum geht wie das neu entdeckte Serum wirkt.
Aber sein Wandel, und noch mehr der seines Helfers, wissen zu gefallen, zumindest bis zu dem Punkt, in welchem wir erfahren in was sich der überhebliche Gegner verwandelt. Danach badet "Das Ding aus dem Sumpf" endgültig im Schund, wenn zwei billig und uncharmant ausschauende Wesen gegeneinander kämpfen. Wenn der Schluss nach obligatorischem Sieg gegen das Böse mitten im Happy End noch einmal jene selbstgerechte, über den Kopf der Frau entscheidende Überheblichkeit des vom Drehbuchautor eigentlich milde und empathisch gemeinten Helden fokussiert, die sich bereits mitten im Film immer wieder bemerkbar machte, dann atmet "Swamp Thing" etwas Veraltetes in seinem Wesen, das nichts mit Retrocharme zu tun hat, sondern sich lediglich nach Ignoranz anfühlt.
Kaum zu glauben, dass sich "Das Ding aus dem Sumpf" in dieser fehlerhaften Art noch halbwegs interessant gucken lässt. Trotz seiner Schwächen, vielleicht einfach wegen des strikten Einhaltens des Grundlagenprogramms, ist er zumindest kein langweiliges oder zu dümmliches Stück Film geworden. Wie ein Horrorfilm mutet er trotz mancher Härte in seiner zu kindgerechten Art jedoch nicht an, was auch die FSK 12 erklärt. Wiki
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