23.07.2023

MAN THING (2004)

Da man bei der Erwähnung der Marke Marvel aus Gewohnheit zunächst an Superhelden denkt, habe ich eher eine Geschichte a la "Swamp Thing" erwartet, anstatt die eines Horrorfilms um einen Dämonen aus einer Indianerlegende, so wie z.B. in "Anthony 2" geschehen. Warum mir Letztgenannter besser gefällt, als der sich ebenfalls in Klischees wälzende, Standardphasen einer typischen Horrorgeschichte abarbeitende "Man-Thing" (Originaltitel), kann ich mir beim besten Willen nicht erklären, kranken beide Werke doch an ähnlichen, gerade erwähnten Schwachpunkten. Vielleicht hängt es mit der Tagesform zusammen, vielleicht sympathisiere ich einfach mehr mit dem Erscheinungsjahrzehnt des Vergleichsfilms, vielleicht liegt es aber auch am Anflug einer mystischen Atmosphäre dort, die man in Marvels Horrorfilm gänzlich vermisst. Lieblos ist er nicht inszeniert. Das zeigen der wirkungsreiche Handlungsort und die Kreatureneffekte, die für einen kostengünstigen Streifen nicht von schlechten Eltern sind. Vielleicht gebe ich dem Film ein andermal tatsächlich noch mal eine Chance, besitzt er doch Pluspunkte, bezogen auf sein Produktionsniveau, die ich in vergleichbaren Werken ansonsten mehr zu schätzen weiß. 

Wie auch immer, bei der jetzigen, ersten Sichtung kam mir der Handlungsverlauf etwas arg routiniert vor, badend in Indianer- und Weißen-Klischees, wieder einmal die Anti-Industrie-Keule schwenkend, erlebt über eine Hauptfigur, von der man nicht begreift, warum sie vor Ort ist (so sehr das Drehbuch auch darin bemüht ist, uns dies begreifen zu lassen). Der grünliche Grundton im Bild, sobald die Geschichte tiefer in den Sümpfen spielt, weiß zu gefallen. Ohnehin ist der Dschungel ein unübersichtlicher Ort, in dem man bereits als Zuschauer meint verloren zu gehen. Das weiß zu gefallen. Ebenso wie das erst im letzten Drittel deutlicher gezeigte Monstrum, das gern eine Fortsetzung hätte erfahren dürfen, wenn es nach mir ginge. Im Gegensatz zu vergleichbaren Produktionen rächt sich der Dämon anbei nicht nur an den Bösewichtern, sondern tötet so lange wahllos wen auch immer es in die Fangarme bekommt, bis es vorübergehend gestoppt wird, um irgendwann einmal wieder aufzutauchen. Leider überzeugt der Schluss, bezogen auf das Aus seiner Taten, nicht. Da "Man Thing" jedoch ohnehin nicht versucht in irgendeinem Punkt psychologisch glaubwürdig zu sein, sondern sich ganz seiner düsteren Horror-Comic-Abstammung verpflichtet fühlt, ist das auch ziemlich egal.  Wiki

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