Die zweite Verfilmung von Poes Kurzgeschichte "Der Doppelmord in der Rue Morgue" ist etwas besser ausgefallen, als der magere "Das Geheimnis des Dr. Mirakel" aus dem Jahr 1932. Zwar interpretiert er die Geschichte noch immer um, baut jedoch mehr Elemente aus dieser mit ein, so z.B. den Nagel am Fensterrahmen. Wieder darf der Affe als Werkzeug eines irren Forschers herhalten, und im Gegensatz zu dem was im klassischen Horrorfilm üblich ist, wird der Wahnsinnige uns nicht von Beginn an als Schurke vorgeführt. Ganz im Gegenteil erleben wir ihn zunächst gut getarnt freundlich präsentiert, bevor sich in einem für das finale Opfer bedrohlichen Szenario sein wahres Ich offenbart. Dies kann man aufgrund des Einbringens zur Konditionierungs-Thematik sicherlich zuvor vermuten, offensichtlich für das Publikum von einst wird es jedoch nicht gewesen sein. Es ist das Konditionieren, welches den einzig tatsächlich etwas lächerlich anmutenden Schwachpunkt dieser Version darstellt, sind die dämlichen Klingelchen-Armbänder doch derart nervig, dass man sich kaum vorstellen kann, dass Frauen diese freiwillig längere Zeit getragen haben. Zwar lassen sie sich nicht öffnen, wie ein Teil des teuflischen Plans des diabolischen Wissenschaftlers beinhaltet, wir erleben jedoch nie, dass eine Frau von dem ewig klingelnden Schmuck genervt wäre, geschweige denn dass eine zumindest versucht dieses Armband abzulegen. Ansonsten ist "Phantom of the Rue Morgue" (Originaltitel) ordentlich inszeniert, gerade für Nichtkenner der Geschichte rätselhaft genug erzählt, und mit Karl Malden, bekannt aus "Die Straßen von San Francisco", in der Schurkenrolle sympathisch besetzt. Das Kostüm des mordenden Affen ist zwar ein offensichtliches, jedoch nicht so plump ausgefallen wie in manch anderem Film, glücklicherweise gerade eben noch glaubwürdig genug wirkend, um die Tierszenen nicht ins Lächerliche zu ziehen. Andere tatsächliche Wildtiere, sowie Artisten, verraten die Beteiligung eines Zirkus' an dieser Produktion, die diesmal nicht von Universal, sondern von Warner Brothers finanziert wurde. OFDb
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