Im Gegensatz zum Vergleichsfilm setzt man nicht auf Found Footage, sehr wohl aber, wie im Erstling von 2007, auf den Minimalismus einer Survivalgeschichte mit aussichtsloser Situation. Da gibt es die Abenteuerlustigen ebenso wie die, die lediglich mitgekommen sind, eine Heldin und eine Schwangere in getrennten Rollen verraten jedoch schon, wer überleben darf, da unterscheiden sich die Australier nicht von den US-Amerikaners, visieren sie doch das selbe Publikum an, das zwar eine spannende Geschichte erleben möchte, aber nicht damit geschockt werden darf, dass es in der Natur jeden erwischen dürfte, nicht nur die typisch fürs Kino Auserkorenen. Davon einmal abgesehen ist "Black Water: Abyss" gut erzählt. Auch wenn man ungefähr weiß wer in welcher Reihenfolge dem gefräßigen Ungetüm zum Opfer fällt, so spielt Traucki doch gekonnt mit den Momenten, in welchen das Krokodil zuschlägt oder eben nicht. Das Gespür für Spannung hat er nicht verlernt, und hin und wieder greift er auf den alten Trick von "The Reef" zurück, wenn er die zwangsweise im Wasser Befindenden unter Wasser Ausschau nach dem Aggressor halten lässt. Das war im Vergleichsfilm ein intensiveres Spannungserlebnis und benötigt im dunklen Wasser des hier besprochenen Streifens zusätzlich das Licht einer Taschenlampe, aber es funktioniert auch hier, sowohl von der Szenenhäufigkeit, als auch vom Spannungspotential in reduzierter Form.
Ob es Sinn macht, dass ein Krokodil lediglich auf Bewegungen achtet und wirklich so überhaupt nicht auf Licht reagiert, kann ich als Laie dieser Tiergattung nicht beantworten. Sehr wohl macht es sich Traucki jedoch zu einfach, wenn er glaubt das Vieh würde nur im Wasser leben. Aber auch das verzeiht man, bei solch packender, ruhiger und konzentrierter Umsetzung, die uns nie zu viel Aufregung und Aktionen beschert, aber genug davon, um die Figuren und den Zuschauer auf Trab zu halten. Neben dem Eingesperrtsein und dem hungrigen Reptil, fördert man die Spannung zusätzlich durch ansteigendes Wasser, so dass die Figuren stets eine Möglichkeit finden müssen, sich höher in der Höhle zu positionieren, was die Anwesenheit von Verletzten erschwert. Und selbst dann sitzt man nur seine Zeit ab, bis der nächste Hoffnungsschimmer auf Flucht und einem Ausgang das angenehm monotone Geschehen erweitert. So intensiv wie seinerzeit im Erstling, kommt der Nervenkitzel zwar nicht mehr herüber, aber mittlerweile habe ich auch einige Werke dieser Art gesichtet, es mag also sein, dass Teil 1 heutzutage auch nicht mehr so extrem zu wirken weiß, ich weiß es nicht.
Aber so oder so gehört "Black Water - Abyss" zu der angenehmen Art Kroko- und Survival-Horror, vorausgesetzt man kann mit langsam erzählten Stoffen etwas anfangen. Zudem weiß das Krokodil optisch zu wirken, bei seiner spärlichen Einsetzung bei wenig Licht, da bedarf es nicht einmal einer ausgefeilten Animationstechnik. Und nicht nur deswegen sind beide spät nachgereichten Fortsetzungen unterschiedlicher Erstlinge glücklicher Weise keine SyFy-Produkte, wie in den Fortführungen von "Anaconda" und "Lake Placid" geschehen. TV-Niveau atmen beide Werke nicht. Wiki
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