26.01.2013

THE CAVE (2005)

Tauchexperten untersuchen einen neu entdeckten, unterirdischen Höhlenkomplex. Aber sie müssen feststellen, dass sie dort unten nicht alleine sind...

Höhlenmenschen mit Tauchanzügen...
 
Ich muss zugeben, dass ich mit einer solch kurzweiligen Unterhaltung nicht gerechnet habe. Gerade nach der eher ereignislosen Einführung in die Geschehnisse, 30 Jahre bevor die Hauptstory spielt, habe ich nicht sonderlich mehr als Routine erwartet. Aber „The Cave“ hat mich während seiner Laufzeit eines besseren belehrt.

An sich erzählt „The Cave“ auf dem ersten Blick eine ziemlich gewöhnliche Horrorgeschichte und verwendet hierfür relativ banale Charaktere. Die Figuren haben zwar einen recht außergewöhnlichen Beruf, ihre Charakterzeichnung selbst und sogar die Besetzung, sind jedoch schlicht zu nennen. Man kann im groben erraten wer in welcher Reihenfolge stirbt, und auch kleine Unstimmigkeiten in der Gruppe sind eher plump eingebracht. 

Immerhin finden all diese routinierten Punkte in toller Umgebung statt. Und Regisseur Bruce Hunt weiß, wie er eine spannende Atmosphäre entstehen lassen und aufrecht erhalten kann, selbst dann wenn nichts passiert. Ihm ist jetzt kein spannungsgeladener Streifen a la „The Descent“ gelungen, ein Film der einem im Vergleich wohl mit als erstes in den Sinn kommt, aber er lässt den Zuschauer an der unangenehmen Situation teilnehmen.

Man fühlt sich als Betrachter schlichtweg nicht wohl (positiv gemeint). Und ab und an, dreht Hunt an der Spannungsschraube, so dass einem fröhlichen Filmhappening nichts mehr im Weg steht. Unterstützend kommt ein Drehbuch hinzu, dass den erfahrenen Cineasten mit der Schlichtheit seiner Story lediglich blendet und den Betrachter mehr als einmal an der Nase herumführt. Am Ende ist alles anders als vermutet. Man braucht sicherlich nicht von einem Geniestreich sprechen, aber die Auflösung ist recht clever und lässt das Geschehene in einem anderen Licht erscheinen.

Im direkten Vergleich zu „The Descent“ ist „The Cave“ das schwächere Werk. In einer Sache punktet der hier besprochene Film allerdings mehr: in der Wahl seiner Gegner. Der Gegner in „The Descent“ verhielt sich eher unlogisch, und auch die Erklärung seiner Herkunft klang nicht sehr glaubwürdig. Auch „The Cave“ ist von seiner Glaubwürdigkeit ähnlich weit entfernt, hat aber ein viel zu phantastisches Thema, als das man es ihm krumm nehmen würde. Letztendlich will „The Cave“ nur ein kurzweiliger Horrorfilm sein, während „The Descent“ sein Szenario möglichst realistisch herüberbringen möchte.

Ich kann „The Cave“ auf jeden Fall als kleinen Film für zwischendurch empfehlen. Eine banale Besetzung, die gewöhnliche Personen verkörpert, spielt vor atmosphärischer Kulisse in einer kurzweiligen Story, hinter der mehr steckt als es zunächst den Anschein macht. Mit Hunts Film hätten wir ein prima Beispiel für ein Werk, das sowohl Genreneulingen als auch Alteingesessenen ihres Lieblingsgenres gefallen dürfte.  OFDb

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