21.10.2023

THE REEF - STALKED (2022)

Die spät nachgereichte Fortführung zu "The Reef" aus dem Jahr 2010 ist ein unabhängiger Film, der ein alternatives Szenario zum Thema Hai-Horror abliefert und erneut von Regisseur Andrew Traucki umgesetzt wurde. Auch hier beweist er wieder ein Händchen für einen gekonnten Spannungsaufbau. Das erste Drittel lässt vermuten, es gar mit einem Geheimtipp dieses überschwemmten Horrorfilm-Gebietes zu tun zu haben, da herrscht Nervenkitzel pur mit einem rar und gut eingesetztem Hai (mal in Form von Naturaufnahmen, mal mit einem künstlichen). Aber zum zweiten Drittel hin, wenn die Geschichte absichtlich zwei Schritte zurück geht, wird im Zentrum der Ruhe und Besinnung die Oberflächlichkeit der Charaktere doch all zu deutlich. Und deren Entscheidung zu tun, was sie tun, bleibt äußerst diskutabel, zumal nicht zu genüge nach Informationen gefragt wird, die zu alternativen Lösungen hätten führen können. Das letzte Drittel setzt wieder auf das Verlorensein im Meer, einem Hai ausgeliefert, der (wie der Titel es bereits verrät) diesmal stalked, warum auch immer (das wird nie geklärt). Und in dieser Phase fällt auf, dass die Haiattacken weit weniger effektiv umgesetzt sind als zuvor. Wo im ersten Drittel das Unbehagen siegte, der Spannungsaufbau gerade dann funktionierte, wenn man noch nicht wusste, ob es nun los geht, und Traucki in den entscheidenden Momenten den Hai packend einzufangen wusste, da setzt er hier oft auf plötzliche Attacken aus dem Nichts, die durch ihre optische Umsetzung jedoch gar nicht so nervenkitzelnd anmuten, wie die Vergleichsszenen aus der ersten Phase. Das ist schade, aber immerhin noch interessant genug eingefangen, um mit den Figuren mitzufiebern, denen es an Mut und Ideen nicht fehlt. Somit ist auch Teil 2 ein angenehmer Hai-Horror mit Spannungspotential, auch wenn er seine Möglichkeiten nicht zu genüge ausschöpft. Als Film für zwischendurch geht er in Ordnung, den Vorgänger mag ich jedoch etwas mehr, da er durchgängig ein Gefühl des angenehmen Unwohlseins bescherte.  Wiki

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