Gerade diese Eigenschaft verschafft "The Barn" jedoch den nötigen, naiven Motor, der ihn wie aus einer anderen Zeit wirken lässt. Und selbstverständlich soll der Teenager mit seinen Halloweenregeln Recht behalten, die einen auf "Scream"-Art zuvor freilich mitgeteilt werden. Wenn die echten Monster nicht auf Maskierte reagieren, dann trifft diese simpel anmutende Regel auf den Ursprung besagter Tradition und weiß zudem innerhalb der Geschichte zu wirken und etwas Glaubwürdigkeit in das vor Klischees nur so strotzende Geschehen einzubringen. Dass der Horrorpart sich nicht einzig auf den drei Gestalten ausruht, dies aber im Hauptanteil sehr wohl, ist die richtige Entscheidung gewesen, so dass eine Vertiefung der Geschehnisse jenseits der Drei gegen Schluss für Abwechslung sorgt. Auch hier spart das Drehbuch nicht an Ideen, und die kommen völlig übertrieben daher, was in einem 80er Jahre-Horror dieser Art aber geradezu typisch gewesen wäre. Der Blutgehalt, der hier nicht zu kurz kommt, hätte hingegen eher in die Splatterecke dieser Zeit gehört, fügt sich in die hier angewandte Inszenierung jedoch wunderbar ein. Das gilt anbei auch für die im Hintergrund plätschernde Liebesgeschichte, die nie zu wichtig für den Plot wird, aber wichtig genug für die Figurenzeichnung - und für einen kleinen Schlussgag. Kurzum sei gesagt, es mit "The Barn" mit einem wahrlich charmanten, kleinen Zwischendurchverzehr zu tun zu haben, der 6 Jahre später sogar unter gleicher Regie eine Fortsetzung beschert bekam. OFDb
Von einem der daheim blieb, um die weiten Welten des Films zu entdecken...
18.02.2024
THE BARN (2016)
In einer Welle der 80er Jahre-Retro-Produktionen kommt "The Barn" als weit weniger anbiedernd daher, als so manch anderer Streifen dieser Art, macht den Eindruck den Genrefilm dieser Zeit tatsächlich zu mögen und kommt ebenso unschuldig dargeboten daher, wie es üblich war in den kleinen B-Produktionen dieser Zeit. Selbstverständlich beginnt die Verehrung und das Imitieren bereits im Vorspann, und schon dort weiß es zu gefallen, was Regisseur Justin M. Seaman und seine Mannen an 80er-Flair zu entfachen zu wissen. Während vergleichbare Werke es mit Zitaten und Moden übertreiben, lässt Seaman die 80er Jahre in seinem Debut eher unauffällig aufleben, er drückt einen nichts aufs Auge, lässt den Film eher durch seine Stimmung, anstatt durch auffällige Retrokostüme- und Requisiten die Luft des anvisierten Jahrzehnts atmen. Und er ruht sich nicht einzig auf diesem Ziel aus. Mit den drei Aggressoren wurden sympathische, auf klassischen Horrorfiguren aufbauende, Kreaturen erschaffen, die in ihren Szenen sowohl augenzwinkernd, als auch gruselig zu wirken wissen. Die Heldenseite besitzt in der oberflächlichen Abarbeitung genügend Charakter, um sich an ihnen orientieren zu können, und das funktioniert selbst beim Protagonisten, der mit seinen brav eingehaltenen Halloweenregeln stark das Kind im Manne lebt, was auch negativ auf die Figur hätte wirken können.
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