13.02.2024

FEAR THE WALKING DEAD - STAFFEL 3 (2017)

Nachdem Staffel 2 sich zur zweiten Hälfte so überraschend gut erzählt wandelte, machte ich mir Sorgen, dass der mit Folge 1 in Staffel 3 angegangene komplette Bruch, hin zu einer anderer Geschichte mit gleicher Personenbeteiligung, nicht doch ein Fehler sein könnte. Zumal sich zwischendurch die Autoren nach wie vor nicht darin beweisen, psychologisch glaubwürdig vorzugehen. Extrem wird es diesbezüglich gegen Ende, wenn dort argumentativ der selbe Fehler der Gruppensplittung begangen wird, trotz glaubwürdigerer Alternativen, wie im Jahr zuvor mit einer anderen Hauptfigur. Trotzdem funktioniert auch der gewagte Neuansatz, so spannend wie er umgesetzt ist, so interessant wie die neuen Figuren gezeichnet sind und so fragwürdig wie sich die liebgewonnenen Stammcharaktere entwickeln, bis wirklich keiner von ihnen mehr ein unschuldiges, weißes Blatt in der gnadenlosen Zombiewelt ist. Um diesen kompromisslosen Weg gehen zu können, verabschiedet man sich von einer der sympathischsten Hauptfiguren zu Beginn. Und ob die Autoren hinter der Konsequenz der Figurenentwicklung stehen, wenn es um die Mutter der Familie geht, wird aufgrund des Mainstream-Gehalts der Serie nie ganz klar. Immer wieder schimmert durch, dass ihre selbstgerechten Rechtfertigungen für ihre Taten, die einer liebenden Mutter sein könnten... na, ich weiß ja nicht...

Wenn zur Mitte der Staffel zwei gegnerische Fronten widerwillig zusammenarbeiten müssen, beginnt, trotz reizvoller Idee, das Konstrukt wieder zu bröckeln, und die Staffel wird nie wieder so unterhaltsam, wie ihre erste Hälfte. Dies verbessert sich auch nur leicht, wenn die Geschichte sich schließlich am Spielort Damm angelangt erneut neu orientiert, nur um die Chance vieler interessanter Möglichkeiten für ein durchaus packendes Finale übereilt zu opfern, womit die Karten für Staffel 4 erneut völlig neu gemischt werden. Gut tat dies Staffel 3 wie gesagt nur zu Beginn, wollen wir mal hoffen, dass das Folgejahr mehr und langfristiger von dieser Entscheidung profitiert. Denn das dritte Jahr des Ablegers von "The Walking Dead" ist nun das Gegenteil seiner Vorgängerstaffel geworden, die zunächst schwächelte, um dann ein sehenswertes Szenario zu präsentieren. So herum funktioniert das Ganze freilich besser, als im schwächer werdenden Zustand. Das Einbringen einer totgeglaubten Figur, die zudem immer zu den charismatischsten der Urbesetzung gehörte, rettet ein gutes Stück der mau erzählten zweiten Hälfte. Und auch sie besitzt spannende, wie tragische Momente, für die man sich genügend Zeit nimmt, ein Weitersichten lohnt sich bei heruntergeschraubten Erwartungen also durchaus. Nach wie vor fällt jedoch auf, dass sich "Fear the Walking Dead" zu sehr an den Ideen der Hauptserie bedient, anstatt tatsächlich eigene Wege zu gehen. Innovationen, wie der Funkkontakt mit dem letzten Astronauten im All, der die Zombieepidemie von dort oben miterleben musste, sind lediglich Ausnahmen von der Regel.  Wiki

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