20.04.2024

ATTACK OF THE ZOMBIE KNIGHTS (2004)

Eine Gruppe junger Menschen fährt zum Zelten in den Wald und stößt auf eine weitere Gruppe junger Menschen, die dort ein Überlebenstraining abhalten möchten. Die Differenzen beider Zusammenkünfte werden zum kleinsten Problem, als man versehentlich tote Tempelritter erweckt...

Der letzte Auserwählte...

Der ursprünglich als "Evil Knights" erschienene "Attack of the Zombie Knights" ist eine deutsche Amateurproduktion, die das dort so beliebte Zombiethema einmal anders angeht als üblich. Nicht nur dass man klassische lebende Tote gegen Tempelritter ausgetauscht hat, ebenso wie man auf übertriebene Goreszenen verzichtet hat, die sonst gerne inflationär über mangelnde Kreativität hinweg täuschen sollen, auch wagt man den Schritt in den humoristischen Bereich, der meiner Meinung nach das Produkt von Laien meist eher unterstützt, anstatt schadet, eben weil in einem Hobbyprojekt vieles eher bemüht anstatt gekonnt wirkt. Die Verantwortlichen gingen somit entspannt, anstatt verbissen an ihr Projekt heran, und herausgekommen ist ein charmanter No Budget-Film, der vielleicht eine Spur kürzer hätte ausfallen können, insgesamt aber eher überzeugt, anstatt zu enttäuschen. Vorausgesetzt wird freilich der Zugang zu einem Amateurfilm, manch einer kann sich in derartiges nicht einfinden. Aber Gerd Richters einziges an die Öffentlichkeit gelangtes Werk gehört zu jener entspannten und gleichzeitig engagierten Variante, in welcher man sich Schwächen und Stärken gleichermaßen bewusst war. Der anfänglich monotone Spielort des Waldes wird abwechslungsreich genug eingefangen, schließlich auch durch eine Hütte, unterirdische Gänge und einer Burgruine erweitert, das Schauspiel ist für ein Werk dieser Art gut genug ausgefallen, wurde doch so ziemlich jeder in seine zu ihm passenden Rolle gesteckt, und weiß das absichtlich comichaft übertriebene Spiel des jugendlichen Aggressors doch ganz besonders zu gefallen. 

Ebenso umgeht man nicht den schwierigen Bereich der Dramatik, die auch gerne mal, wie in einer gerade aufblühenden Liebschaft geschehen, eine morbide Wende erhalten kann, was zeigt, dass der Zuschauer mit allem rechnen muss. Klassisches Zombiefilm-Flair tritt weder durch den Inhalt, noch durch die Optik in Erscheinung. Viel machen die bösen Ritter nicht her, klassische Karnevalskostüme dienen als Grundlage der Illusion, aber ihr rarer Einsatz, ihre plötzliche Präsenz und der Versuch einer atmosphärischen Stimmung trotz Humor und Amateurhaftigkeit, lässt großzügig darüber hinweg sehen, zumal die menschlichen Figuren umso wirksamer eingesetzt sind. Dass die Geschichte ziemlich hanebüchen ist, insbesondere je mehr Hintergrund man ihr zu verschaffen versucht, ist bei einem derartigen Titel ohnehin zu erwarten gewesen, es fällt aber auch auf, dass man dennoch bemüht ist das Ganze nicht völlig schwachsinnig erscheinen zu lassen. Das zeigt auch die Orientierung der Figuren, die passend zu ihrem jeweiligen Charakter agieren und begreifen. Wer im Bereich des Amateurfilms nicht zwingend die große Schlachtplatte benötigt und es stattdessen gerne sieht, wie Hobbyfilmer darin bemüht sind etwas Erzählenswertes auf die Beine zu stellen, der kann durchaus einen Blick auf "Attack of the Zombie Knights" werfen. "Die Nacht der reitenden Leichen", samt der drei Fortsetzungen, wird überraschender Weise jedoch weder zitiert, noch anderweitig geehrt.  OFDb

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