Trickreich aus der Gewahrsam der Polizei befreit, wird der Profidieb Sartet zu riskant für die Mafia, um ihn am nächsten großen Coup aktiv teinehmen zu lassen. Als Ideengeber ist er dennoch an der Beute beteiligt. Und als er sich in der Schutzunterkunft des Paten auf ein Techtelmechtel mit einem weiblichen Familienmitglied des Mafiabosses einlässt und dieser dies herausfindet, steht es nicht mehr gut um die Sicherheit des sich mittlerweile in den USA befindenden Sartet...
Kindermund tut Wahrheit kund...Professionell umgesetzt und mit namhafter Besetzung versehen, ist "Der Clan der Sizilianer" eine französische Kinoproduktion ersten Ranges. Mit Blick von heute erstaunt es deswegen, dass eine solche Produktion "nur" Schritt für Schritt die einzelnen, jeweiligen Geschehnisse gekonnt abarbeitet, innerhalb einer Geschichte, die kein richtiges Ziel im Sinne von einem entgegen schreitenden Höhepunkt verfolgt. Wir begleiten den Werdegang des am Abgrund stehenden, taffen Profidiebes, bekommen gleichzeitig intensive Blicke auf die meist hoffnungslose Arbeit der Kriminalpolizei beschert und erleben parallel zu alledem als dritten Blickwinkel jenen des Mafiaoberhauptes. Auch wenn es zentral stets um Sartet geht, so macht dessen Präsenz doch nie den Eindruck einer Hauptfigur. Viel mehr ist Regisseur Henri Verneuil daran interessiert, den fortschreitenden Prozess aufzuzeigen, der mit der Festnahme, bzw. der aufwendigen Befreiung des Diebes aus der Gefangenschaft aus einem Polizeifahrzeug, in Bewegung gesetzt wird. Sie wird nicht nur zu allerhand Toten führen und zu Tragödien in Familienbereichen, sondern auch zu Beendigungen mancher Verbrecherkarrieren.
Stilvoll inszeniert, wirft dieser Verzicht auf eine klassische Erzählung zwar ein interessanter Blick auf alle drei Parteien, dennoch zog mich der Film nicht sonderlich in seinen Bann. Ich begleitete das fast schon episodenhafte Treiben interessiert, stets als Konsument angenehm befriedigt von dem was Verneuil uns zu wirft, aber "Le Clan des Siciliens" (Originaltitel) ist nun einmal kein Popkornfilm, sondern ein ernstzunehmender Streifen für konzentrierte Cineasten. Und ich weiß nicht ob es an der Kraft des Tages gelegen hat, oder daran dass ich grundsätzlich Einstiegsprobleme in Ganovenfilme habe (warum auch immer), aber am Tag der Sichtung war ich nicht in der Lage mehr zu sein, als ein nach Unterhaltung dürstender Filmkonsument. "Der Clan der Sizilianer" hat mir gefallen, in all seinen Phasen, erschien mir am besagten Tag aber zu unaufgeregt erzählt, wissentlich dass er genau auf diese Art erzählt sein will. Allein schon dass sämtliche Tiefe und Struktur der Figuren unbenannt subtil eingearbeitet selbst zu entdecken sind, anstatt sie uns als jeweils das zu präsentieren, was sie sind und wohin ihr jeweiliger Charakter die Geschichte führt, zeigt bereits, dass dieser Mix aus Drama, Thriller und Kriminalfilm kein Stoff für die Kurzweile zwischendurch sein will. Wiki
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