Mittels eines Zauberspiegels, auf den er zufällig stößt, kann sich ein Junge einen strebsamen Doppelgänger schaffen, der in der Schule wesentlich motivierter und erfolgreicher ist, als er selbst. Doch diese so vorteilhaft scheinende Magie fordert auch ihre Konsequenzen ein...
Unterforderte Streber...Ich persönlich mag die natürliche Art, mit welcher Kinder in Kinderfilmen vor den 90er Jahren präsentiert wurden, lieber, als von da an, wo meist auf die Coolness der jungen Protagonisten gesetzt wird. Diese Mentalität ist leider auch in "Unheimlich perfekte Freunde" vertreten, es ist jedoch trotzdem ein sympathisches Fantasyabenteuer mit humoristischem Grundton geworden, denn was Regisseur Marcus H. Rosenmüller hier abliefert, ist eine schwungvoll und liebevoll inszenierte Umsetzung eines einerseits kreativen Drehbuchs, aber auch einer wundervollen Abrechnung der heutigen Elterngeneration, mit all ihren verschiedenen, den Kindern belastenden, Erwartungen an ihre Brut. Ein erwachsenes Publikum bekommt somit ebenfalls genug zu lachen, jedoch nicht nur im besagten Satirebereich. Denn gerade das finale Drittel sprudelt nur so vor Humor und Energie, wenn das Drehbuch mit einer kaum aufzuhaltenden, eskalierenden Situation daher kommt und damit dort noch einmal so richtig ausholt, wo vergleichbare Stoffe geendet hätten. Während zu Beginn die Art, wie der Junge überhaupt auslöst, was zur Geschichte des Films führt, an den Kirmeszauber aus "big" erinnert, weckt die Konfrontation mit dem anders gearteten Doppelgänger zunächst Erinnerungen an den eher unbekannten "Bodo" aus den 80er Jahren. Der biegt jedoch in eine völlig andere Richtung ab, nicht ohne die ein oder andere Parallele zu bieten, letztendlich aber eine Versöhnung ansteuernd, wohingegen die Spiegelbilder, die hier nach und nach sämtliche Schüler ersetzen, zu einer wahren Gefahr werden. Sie sind bösartig genug, um dem kunterbunten Film eine Bedrohung zu liefern, andererseits kindgerecht genug, um nicht düster anzumuten. Stattdessen wirken sie abenteuerlich übertrieben, versehen mit einem Comic-Touch, so rein wie sie das Strebersein zelebrieren. Wenn eine überforderte Lehrerin schließlich eine Klasse voll von wissbegierigen Lernwilligen hat, denen die immer schwerer gestellten Aufgaben noch immer zu leicht sind, bleibt kein Auge trocken, weder bei Groß, noch bei Klein. Und auch die Auflösung weiß zu gefallen, mit einer Botschaft versehen, die in heute so streng moralischen Zeiten nach genau jener Entspannung verlangt, welche man bei den letzten Generation so schmerzlich vermisst. Wiki
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