Grey verliert nach einem Überfall seine Frau und sitzt querschnittsgelähmt im Rollstuhl. Von einem seiner Kunden, der ein Wissenschaftsgenie ist, bekommt er die Chance mittels eines modernen Computerchips wieder zu laufen. Doch das Implantat kann weit mehr. Grey nutzt seine neuen Fähigkeiten, die er daraus gewinnt, um die Mörder seiner Frau aufzuspüren. Eigentlich soll er sich so unauffällig wie möglich verhalten, ist er aufgrund der Innovation, die der Chip darstellt, doch an eine Schweigeklausel gebunden. Auch dass das Implantat immer öfter eigene Entscheidungen trifft, bringt die Situation gehörig durcheinander...
Technikkritiker wird zum Menschen 2.0...Ein wenig "Der Rasenmähermann" hier, eine gute Dosis "Venom" dort, noch ein paar Elemente "Repo Men" mit hinein und sicher noch so einige andere Science Fiction-Vorbilder, und fertig ist die Wundertüte "Upgrade", die gekonnt all dies vereint, und dank einer cleveren, aber hauptsächlich dem Unterhaltungszweck dienenden, Geschichte dem Freund actionreicher Großproduktionen, mit all seinen bombastischen Ideen in guten Spezialeffekten gekleidet, ebenso schmecken wird, wie dem Freund des Genres Science Fiction, der üblicher Weise mehr erleben möchte als das laute Kawumm. Nicht nur, dass "Stern" (Alternativtitel) die verschiedenen Einflüsse seiner unterschiedlich qualitativen Vorbilder gekonnt vereint, die Geschichte wird zu einer eigenständigen Sache, da sie ihre Grundprämisse an kleinen, wie großen Eckpunkten weiter denkt, und sich somit nicht an der Grundlage, die alles Entscheidende auslöst, ausruht, sondern damit einen geistreichen Film schafft. Verkopft mutet die Regiearbeit des ursprünglichen Schauspielers Leigh Whannell, der mit dem dritten Teil von "Insidious" sein Debut gab und dem hier besprochenen Film die Neuverfilmung "Der Unsichtbare" folgen ließ, nie an. Ganz entspannt werden die geistreichen Ideen ins Actiongeschehen integriert, in einer Inszenierung, die sich auch Humor erlaubt und dank einer erwachsenen Mentalität innerhalb einer, das Kind im Manne weckenden und an Superhelden erinnernde, Geschichte dennoch niemals infantil anmutet.
Man mag die ein oder andere Wendung erwarten, aber ähnlich wie jener von "Ex Machina", so weiß auch der Autor von "Upgrade", der in diesem Falle mit dem Regisseur identisch ist, dass der Zuschauer mitdenkt und ist ihm entsprechend immer mindestens einen Gedankengang voraus, um auch den aufgeweckten Part des Publikums auf Trab zu halten. Während ihm dies durch Wendungen in der Geschichte gelingt, zeigen die mit sehenswerter Optik umgesetzten Fähigkeiten des Protagonisten beiden Zuschauertypen manch clevere Aspekte per Aktion. Was es bedeutet die Fähigkeiten zu besitzen, die unser trauriger Held in "Upgrade" besitzt, zeigt der Film in einer unglaublichen Geschwindigkeit geradezu selbstverständlich umgesetzt, mit nicht gerade automatisch aufkommenden, ersten Gedanken zu den vorausgehenden Informationen, was einen immer wieder in Erstaunen versetzt. Zeit zum Nachdenken bleibt so gut wie keine, denn flott schreitet die ereignisreiche Geschichte voran, dies im positiven Sinne, denn nie wirkt "Upgrade" gehetzt erzählt. Ereignisse, Gefühle und Charaktervertiefungen kommen nicht zu kurz. Das in Australien und in USA gleichermaßen produzierte Werk ist ein Film mit Herz und Hirn und funktioniert im lauten, wie im versteckten Bereich gleichermaßen. Die gute Stimmung, die er zu erzeugen weiß, ohne dabei auf bittere und düstere Ideen zu verzichten, macht aus ihm einen Unterhaltungsfilm, der sich auch bei wiederholten Sichtungen immer wieder lohnt. Wiki
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