Vor einiger Zeit half sie ihm in der Not, nun möchte der Doktor einer Mutter, die gerade erst im Krieg ihren Mann verlor, und ihren zwei Kindern zum Dank ein besonderes Weihnachtsfest bescheren. Doch wie Kinder so sind, wird das magische Geschenk, welches der Time Lord verlockend unter den Weihnachtsbaum gelegt hat, zu früh geöffnet, und so finden sich auf kurz oder lang sämtliche Beteiligte in einem Wald auf einem fremden Planeten wieder, von dem der Doktor ausging, es sei einer der friedlichsten und harmlosesten Orte des Universums. Doch aus natürlich gewachsenen Christbaumkugeln geschlüpfte Baumwesen haben mit den menschlichen Besuchern irgendetwas vor...
Leuchte mir den Weg...Ich bin seit je her kein Fan von diesen Weihnachtsspecials der ansonsten so geglückten Serie "Doctor Who", aber was man uns mit "Doctor Who - The Doctor, the Widow and the Wardrobe" (Originaltitel) vorsetzt, ist selbst für die verträumten Verhältnisse dieser Traditions-Einstünder unverschämt zu nennen, so kitschig wie dieses Abenteuer (zugegebenermaßen erlebt mit der verträumtesten Doktorreinkarnation, die ich bislang kenne) ausgefallen ist. Frei jeder empathisch anmutenden Authentizität wird jegliche Familiengefühlskitsch samt Trauerverarbeitung gepuscht und in eine Geschichte gepresst, die (und das ist nun der ärgerlichste Punkt von allen) in Esoterik badet und weit mehr Fantasy-Geschichte, anstatt Science Fiction geworden ist. Statt einer Bedrohung, erleben wir letztendlich einen moralisch anmutenden Umweltschutz-Appell, glücklicher Weise nicht all zu arg moralinsauer umgesetzt, aber letztendlich zu entfremdet und verträumt dargeboten, als dass man die an sich so wunderschöne Botschaft, dass auch Pflanzen Lebensrechte, bzw. Existenzrechte besitzen und damit einen Lebenserhaltungsinstinkt, nicht wirklich fruchten will und nur Teil der phantastischen Blase bleibt, die hier künstlich aufgebläht wird. Gerettet bekommt sich die Folge halbwegs über eine gut besetzte und taff charakterisierte Mutter, während die Kinder und auch der Doktor selbst diesmal eher nervig anstatt liebenswert ausfallen. Auch der Handlungsort weiß eine gewisse Stimmung zu erzeugen, und das Mysterium zu Beginn, angekommen in der fremden Welt, weckt zunächst eine gewisse Neugierde, obwohl man weiß, dass man sich in einer dieser Sondersendungen der Serie befindet. Ein vorhersehbarer Schluss, ein unglaubwürdiger Plan der Bäume, der zudem ebenso unglaubwürdig durchgezogen wird, und viel zu dick aufgetragene Gefühlsduselei machen es schwer "Sternenhimmel" zu mögen, zumal man den Eindruck gewinnt, dass dieser TV-Film für ein völlig anderes Publikum gedacht ist, als man bei der Serie, zu die er gehört, anvisiert. Ein gutes Stück Restcharme bewahrt dieses dick aufgetragene Stück Kitsch vor der dem Scheitern. OFDb
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