Bei einer seiner Reisen stößt der Doktor auf River Song, die sich gerade mit einem mächtigen Diktator verfeindet hat, um an einen wertvollen Diamanten zu geraten. Die aktuelle Reinkarnation des Doktors ist ihr unbekannt. Und so bildet sie unwissend ein Team mit ihrem Ehemann, auf der Flucht vor dem metallenen Körper des Feindes, dessen biologischen Kopf sie geklaut hat, da in ihm besagter Diamant steckt...
Ihre letzten gemeinsamen 24 Jahre...Die angenehmsten Weihnachts-Specials der "Doctor Who"-Serie sind jene, in denen das Fest kaum zur Sprache kommt. Ein solcher Beitrag ist der 55-Minüter "Doctor Who - The Husbands of River Song" (weit besserer Originaltitel), auch wenn er nicht zu den großen Momenten dieser Science Fiction-Marke gehört. Allerdings bietet er alles, was gute Routine an der Reihe ausmacht: er bietet Situationskomik in einer flotten, actionreichen Geschichte, eine Dramaturgie zwischen dem Titelhelden und seiner Begleiterin und einen fiesen Gegner, samt Technikspielerei dank dessen Cyborg-Körper. Als Gaststar ist Matt Lucas, bekannt aus "Little Britain", dabei, der seine besten Jahre in Sachen Humor jedoch bereits hinter sich hat, für die eigentliche Geschichte, die hier erzählt wird, jedoch nicht wirklich wichtig ist. Eigentlich ist es nicht einmal die Geschichte selbst, die zwar durchgängig, ohne Einbußen, zu unterhalten weiß, letztendlich aber doch nur Ausrede für das Miteinander zwischen dem Doc und River ist.
Da es sich um eine relativ kreative und sympathisch zu schauende Ausrede handelt, nimmt man diese ereignisreich erzählte, für die Gesamtheit des Franchises jedoch unbedeutende Geschichte an, die von der eigentlichen Absicht ablenken soll River Song einen würdigen Abschluss zu bescheren, in einem Zuschauer-Zustand, indem wir längst wissen wie sie, woanders erzählt, final ihr Ende findet. "Besuch bei River Song" spielt vorher, setzt auch zwischenmenschlich viel auf eben erwähnte Action und Situationskomik, gönnt sich zum Ende hin aber, angenehm sentimental, ohne theatralisch oder kitschig zu werden, dramatische und romantische Momente in bittersüßer Tragikomik, die River ihr bislang verweigertes Happy End bescheren, das sie verdient hat, während die steinerne Version des Doktors wieder einmal mehr seelische Tiefe beweisen darf, als es insbesondere ihrem Ruf gerecht wird, wo doch schon jeder andere Doktor als unnahbar galt. Es ist schön wie aus dem letzten Mal ein besonderes, lang andauerndes gezaubert wird, so dass der Schluss mit seiner Herzenswärme wesentlich bedeutungsvoller und sehenswerter ausgefallen ist, als alles was ihm Science Fiction-Comic-artig 50 Minuten lang voraus ging. Danke, dass dieser wichtigen Figur solch ein würdiger Abschluss beschert wurde, und danke dass hierfür auf jeglichen Weihnachtskitsch verzichtet wurde. OFDb
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