Zwei kleine Geschwister wachen nachts in ihrer Wohnung auf. Da die Eltern nicht da sind, wird erst einmal Fernsehen geguckt. Plötzlich vernehmen sie eine fremde Stimme...
Nichts zu sehen...Kunst im Film, schön und gut, ich mag es auch wenn die laufenden Bilder nicht einzig dem Konsum dienen, ich kann es jedoch gar nicht leiden, wenn der Ruf nach Kunst und Intellekt zu gewollt herüber kommt, worunter stets auch der, meiner Meinung nach dennoch wichtige, Unterhaltungswert leidet. Was soll man an "Skinamarink" bewundern, wenn er die endlose Stille und Dunkelheit nicht für eine düstere, spannungsgeladene Atmosphäre nutzt, wie es beispielsweise ein "The Blair Witch Project" tat? Was klang es im Vorfeld genial, ein derartiges Szenario alternativ abgefilmt über Kinder im Kindergartenalter erleben zu lassen. Das Ergebnis ist ein dröges, wenn man stets in übler Videoqualität Aufnahmen von Dunkelheit wahrnimmt, deren einzige Lichtquelle oftmals der Fernseher ist. Das kaum verständliche Gequassel der Kinder, die nachts durchs Haus huschen, zunächst um nach den nicht vorhandenen Eltern zu gucken, und schließlich um sich eine Antwort auf eine plötzlich auftauchende, fremde Stimme aus dem Nichts zu verschaffen, erweckt im Flüsterton leider ebenso wenig den Zustand von Grusel, wie die grausame Optik.
Was in der Theorie äußerst förderlich für einen stimmigen Grusler klingt, wird derart monoton und unaufgeregt präsentiert, dass die Authentizität durch die Konsequenz auf Künstlichkeiten, wie z.B. Hintergrundmusik zu verzichten, Desinteresse hervorruft, anstatt ein Schauergefühl zu verursachen, dass aufgrund dessen hätte realer erscheinen können. Hätte man auf die komplette Nüchternheit verzichtet, die intellektuell gewollt ist, um selbige Methoden für einen Spannungsaufbau zu nutzen, indem man dennoch genügend sieht, versteht und eine Chance bekommt, sich mit den Kindern und deren Angst zu identifizieren (bzw. zuvor ein Unbehagen beim Zuschauer zu entfachen, während die Kinder noch gedankenlos damit rechnen, dass nichts weiter los ist), hätte ein wundervoller, dennoch andersartiger Horrorfilm entstehen können, einer der rein auf Urängste setzt, wie man sie als Kind seinerzeit empfunden hat. Die Vermarktung dieses kargen Kunstfilmes verspricht derartiges, vergeigt es aber durch seine Unterkühlung das Versprechen einzuhalten. Wer auf Sterilität zur Erzeugung einer unheimlichen Atmosphäre steht, sollte sich lieber "Hotel" ansehen. Der ist ebenso Kunstfilm, tatsächlich intellektuell zu nennen, und nicht ohne Wirkung, für ein Werk, das nur unterschwellig Horror liefert. Wiki
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