15.02.2025

DOCTOR WHO - HORROR IM E-SPACE (1980)

Am Rande des E-Space stößt der Doktor auf einen Erd-ähnlichen Planeten mit geringem Energie-Vorkommen. Dort gelandet, in der Hoffnungen Antworten auf die Möglichkeit zu finden das E-Space zu verlassen, stoßen sie auf eine Kultur, welche dem Mittelalter ähnelt. Doch die Herrschenden dort hüten ein düsteres Geheimnis...

K-9 im Angriffsmodus...

Mit "Horror im E-Space" erlaubt sich die Serie den Spaß uns eine Vampirgeschichte zu präsentieren, die uns zeigt dass die Blutsauger in Wirklichkeit eine Aliengattung sind, die einst Grauen über sämtliche Planeten brachte, so dass Dracula und Co sich als Wahrheit und Randerscheinung dieser entpuppen. Mit den wachsenden Erkenntnissen dieser Thematik, die erst im letzten Part des Vierteilers enden, erhalten wir zudem einen Einblick in die Vergangenheit der Time Lords. Ich sichte die alten und neuen Folgen parallel, und mit Kenntnis der 00er Jahre "Doctor Who"-Serie offenbarte sich mir im umgekehrten Sinne, anstatt chronologisch geguckt, somit erstmals, dass es bereits einen Krieg mit Beteiligung der Time Lords vor jenen gegen die Daleks gab. Jener Krieg führte diese Spezies überhaupt erst in ihre friedvolle Haltung, die von Beginn der Serie an die Zeitwächter ausmachte. Der Clou an der Erzählweise dieses Vierteilers ist jener, dass man die Vampirgeschichte zwar in eine moderne Science Fiction-Welt hinein verfrachtet, inszenatorisch in den passenden Phasen aber vollends auf klassischen, zur Entstehungszeit längst überholten Gruselfilm-Stil setzt. 

Gummifledermäuse, theatralisch und steif spielende Vampirdarsteller, das klassische Schloss am Rande des Dorfes voll von folgsamen Bauern, der Kontrast macht den Charme aus, das Augenzwinkern muss man selbst entdecken, so altbacken sich das Spiel der Adligen in Sachen Herrschaft, Vampirismus und religiöser Unterwerfung schaut. Der einzige Wermutstropfen in diesem kurzweiligen und unterhaltsamen Treiben dürfte das Einbringen der finalen Kreatur sein, die als Ur-Feind der Time Lords und aufgrund seiner gigantischen Größe neugierig macht, jedoch Fantasiegebilde für uns Zuschauer bleibt, dürfen wir doch nur einen Blick auf eine Hand dieses interessanten Wesens werfen, der Rest bleibt uns verborgen. Für eine derart mächtige Rasse und für die Methodik, mit der es unser Titelheld freilich schafft ein Happy End zu erlangen, wirkt sein Dahinscheiden plump und arg zufällig, mag aber auch über jene Eigenschaft des E-Space widerum Sinn ergeben, dass man Raum und Ort hier exakter bestimmen kann als üblicher Weise - so zumindest die TARDIS zu einem anderen Zeitpunkt betreffend. Der Weg zu all diesen Begebenheiten und Erkenntnissen ist im klassischen Stil der Serie inszeniert. Abgelenkt wird man durch die Informationen, dass alle Ansässigen einst Vorfahren von der Erde hatten, die als Weltraumreisende so wie der Doktor versehentlich im E-Space gelandet sind und dies, abgesehen von den Herrschenden, nicht wissen.

Fledermausschwärme und das düstere Schloss am Rande vermitteln eher unterschwellig welche Richtung tatsächlich auf uns zukommt. Das schöne am erreichten Ergebnis ist, dass es verspielt ist, aber nicht lächerlich. Der Mythos der Vampire und ihr aufgedeckter Hintergrund überzeugen und wecken die Fantasie, einzig die antiquierte Umsetzung bleibt absichtlich lächerlicher, da überholter Natur und soll vergangene Filmdekaden augenzwinkernd ehren. Der Junge aus dem Vorgänger "Doctor Who - Verschollen im E-Space" entpuppt sich anbei als neue Begleitung des Doktors. Mal sehen ob er im Laufe der Zeit an Sympathie dazu gewinnen kann, so neutral wie er bislang auf mich wirkt. Mit "Doctor Who - Flucht aus dem E-Space" wird der längere Zyklus um das Alternativuniversum beendet sein. "Doctor Who - State of Decay" (Originaltitel) funktioniert als Mittelteil in seiner kurzweiligen und Erkenntnis bringenden Art zwar ganz gut, zeigt aber auch, dass der Wirbel um das ominöse E-Space etwas aufgesetzt ist, so unabhängig wie die einzelnen Geschichten voneinander erzählt sind, so dass sie auch in der klassischen Raum-Zeit-Natur des Doktors hätten stattfinden können.  Wiki

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