Prinz Adam, der sich mittels eines Zauberschwertes in den muskulösen
He-Man verwandeln kann, reist mit einem zweiten magischen Schwert durch
ein Loch in eine andere Dimension, um auf dem Planeten Etheria die
Person zu finden, die ebenso auserwählt ist sich durch ein Schwert in
einen Helden zu verwandeln, wie Adam selbst. Auf Etheria geht es
ungerecht zu und He-Man hilft den Rebellen vor den Unterdrückern. Doch
es gibt ein Problem. Die von Adam gesuchte auserwählte Person ist
Prinzessin Adora, und die lebt auf der Seite der Unterdrücker,
ahnungslos welch böses Spiel ihre Freunde mit der restlichen Bevölkerung
treiben...
Was bei Jungen klappt, hat bei Mädchen auch zu funktionieren...
Wer bereits die Serie „He-Man And The Masters Of The Universe“ kennt, weiß schon welches TV-Verbrechen ihn hier erwartet. Denn hier haben wir nicht nur einen He-Man-Film, der auf die gleiche billige Art umgesetzt wurde wie die olle Serie, hier erleben wir zudem die Einführung She-Ras. Denn nach 2 Jahren He-Man musste doch aus der Erfolgssache noch mehr Geld rauszuholen sein. Also "schenkte" man dem bisher vernachlässigten Mädchenpublikum einen weiblichen He-Man, der mit diesem Film eingeführt wurde.
Naiv wie die vergangene und die zukünftige Serie/n lebt She-Ra, noch ohne das Wissen ihrer Kämpferseite unter den Führern eines Planeten, die einer Terrorherrschaft nachgehen. Davon hat sie allerdings noch nichts mitbekommen. Und mit dieser Information haben wir das ideale Beispiel der viel zu unverschämten Versimpelung und Naivität, wie sie im He-Man-Universum üblich ist. Das vereinfachte Gut-Böse-Konzept dient lediglich als Vorwand jede Menge Action und Schlägereien zu zeigen. Natürlich freut dies die Kinder, und der Erwachsene hat nicht einmal mehr Spaß wenn er dem Schund einst als Kind begeistert beigewohnt hat.
So ist das bei Billigproduktionen für die schnelle Mark. Letzten Endes gab es die Serie nur für den Spielzeugmarkt, warum soll man sich da noch Mühe geben? Kinder mögen vieles, und Eltern lassen sie viel zu schnell allen Mist gucken. Wirklich bedenklich ist an He-Man nichts, außer dass es für die Allerjüngsten vielleicht zu düster zur Sache geht. Wertvoll ist an der ganzen Chose allerdings auch nichts. Und warum soll man aufblühende Gehirne und Charaktere verwelken, in dem sie sich so einen Bockmist zu Gemüte führen, anstatt ihnen etwas entwicklungsunterstützendes vorzusetzen mit gleichem oder gar höheren Unterhaltungswert? Schon interessant dass das Ganze dennoch zu einer Art Schund-Kult geworden ist anstatt längst von allen Menschen der Welt vergessen zu werden.
Heute, aus Erwachsenensicht, wirkt der Mist noch wesentlich blöder auf mich als zu Kinderzeiten, wo ich mir das ganze wegen seiner unfreiwilligen Komik reingezogen habe. Mit Kinderaugen wirkten auch die Zeichnungen nicht ganz so plump wie heute, und die Bewegungsabläufe dieses Trickfilms können schlecht animierten Billig-Animes locker die Hand reichen.
Zumindest werden Freunde der Serie „He-Man And The Masters Of The Universe“ gut unterhalten, zeigt der Film doch interessante neue Perspektiven: He-Man hat eine Schwester. Der Bösewicht dort war der Lehrer Skeletors und wirkt (im direkten Vergleich) düsterer und charakterlich einfallsreicher. Aber all dies wird nur dem völlig verstrahlten Fan gefallen, jedem anderen stören Fehler, die man mit einem besseren Drehbuch und anderen Produktionsabsichten sicherlich hätte vermeiden können.
Auch wenn dies nur ein Kinderfilm ist, oder gerade weil, hätte das simple, emotionslose Hinnehmen aller Ereignisse unseres Helden dringend überarbeitet werden müssen. Da werden keine alten Freunde vermisst, keine intelligenten Fragen gestellt, nicht einmal der Kampf gegen die Bösen findet aus korrekten Gründen statt sondern rein aus Prinzip. He-Man ist halt ein ganzer Kerl, denken ist unnötig wenn man genug Muskeln hat und irgendwelche Frauenprotestlerinnen werden es sicherlich noch interessant finden, dass das naive junge Gör, das in Zukunft zu She-Ra mutieren wird, erst die helfende Hand eines gehirnamputierten Blondlings braucht, um auf den rechten Weg gebracht zu werden. Denn selbst ein dummer Mann ist noch immer schlauer als jede Frau.
Je mehr ich mir das ganze überlege, um so mehr frage ich mich ob das Produkt wirklich so unbedenklich ist, wie ich es weiter oben abgetan habe?! Andererseits sind Kinder Kinder, welche die Fragwürdigkeiten in ihrem Alter weder erkennen noch in sich aufnehmen werden. In diesem Film und den dazugehörigen Serien wird halt gekämpft und deshalb wird eingeschaltet. Zu viele Sorgen sollte man sich beim Konsum dieses Filmchens nicht machen. Dumm und nicht empfehlenswert ist das ganze Produkt, und anders kann man das Werk wohl kaum nennen, trotz alledem. OFDb
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