Fünf Studenten aus Amerika reisen nach Irland um sich Drogenpilze zu
schmeißen. Als alle zu halluzinieren beginnen, geht ein Mörder um.
Keiner kann mehr Wahn und Wirklichkeit auseinanderhalten...
Alice im Drogenland...
An sich klingt die Idee recht reizvoll, auch wenn sie entfernt etwas an „Gothic“ und dessen Inspirationsquelle erinnern mag. Da sind also eine handvoll junger Erwachsener auf der Flucht vor einem Killer, nachdem sie sich alle dem Drogenkonsum verschrieben haben. Nun rechnet man mit solch netten Ideen wie der sprechenden Kuh und anderen schrägen Halluzinationen, aber das einzige was Regisseur Breathnach einfiel war es, das typische Horrormuster nach amerikanischem Vorbild in wirrer Optik zu halten.
Schwindelige Bilder, teils wackelig, teils verschwommen, dazu ein wenig entfremdet, diese Herangehensweise macht die Absicht klar, ist aber nichts neues im Horrorsektor, werden doch Perspektiven fremder Wesen gern auf ähnliche Art dargestellt. Anstatt nun einen individuellen Film zu drehen, kann „Shrooms“ nur noch auf das bauen, was für die Gattung Teen-Horror seiner Zeit ohnehin typisch ist. Eine flotte Umsetzung mit lauter Musik, peppigem Schnitt und cooler Optik sollen vor 08-15-Charakteren in mauer Besetzung ablenken, sowie die oben beschriebene Herangehensweise zum Thema Drogen vom Fehlen einer erzählenswerten Geschichte ablenken soll.
Da der Zuschauer im Normalfall ohne Drogenkonsum an einen solchen Film herangeht, musste der Regisseur auch ihn irgendwie verwirrt bekommen. Also würfelt er allerhand Zutaten in das an sich reizvolle Konzept hinein. Ein paar Hinterwäldler hier, eine mystische Geschichte da, und damit auch den Pilzen noch weniger zu trauen ist als ohnehin schon, wird ein spezieller giftiger hervorgehoben, den man sogleich mit Druidenglauben in Zusammenhang bringt der sich damit befasst, dass man im Falle man überlebt den Konsum des besagten Pilzes, in die Zukunft gucken kann.
Ein wahrer Drogentrip-Horror hätte dies alles nicht benötigt, aber es schadet dem Film auch nicht sonderlich, da er ohnehin nur schlichte Ziele verfolgt. Und so könnte dieses Stück Routine für Fans des Genres durchaus funktionieren, würde man sich nicht dauernd darauf ausruhen, dass die Heldin von nun an Dinge voraussehen kann und versucht diese zu verhindern. Mit diesem Rezept schafft man es jedem Opfer zwei mal blutige Sequenzen zu bescheren, aus Produzentensicht ist das also gar nicht mal so verkehrt. Leider will aber nie wahre Spannung, geschweige denn eine dichte Atmosphäre aufkommen. Viel zu sehr redet man sich mit dem Thema Drogenkonsum als Ausrede raus, alles wirr, konzeptlos und unübersichtlich umsetzen zu dürfen.
Dass man nach all dem Zutatendiebstahl anderer Teenie-Horrors am Ende nun noch das Konzept der auflösenden anderen Wirklichkeit präsentiert bekommt, überrascht so gar nicht. Andererseits: wenn es schon ein Film anwenden darf, dann doch wohl einer, der sich mit Drogenkonsum beschäftigt. Die Auflösung a la „High Tension“ ist dann aber auch ebenso unbefriedigend wie die aus dem Vergleichsfilm, wenn auch nicht so an den Haaren herbeigezogen wie dort. Wirklich überraschend kommt die Aufdeckung des Täters ohnehin nicht, ist sie doch eine der ersten Vermutungen in einer Story, die mit so konstruierten Zusatzelementen ablenken will.
Schlecht sieht anders aus, aber ich bin von „Shrooms“ alles andere als begeistert, weiß er doch nicht wirklich das Interesse des Zuschauers aufrecht zu erhalten. Hin und wieder war ich in Versuchung vorzeitig auszuschalten, aber ich wollte dann doch wissen wie es ausgeht. Letztendlich ist dieses irische Stück Horrorfilm nicht anders als jene aus Amerika, kann sich mit kleinen Pluspunkten aber zumindest über Wasser halten. Dazu zähle ich auch die allerletzte Szene vor dem Abspann, die ich hier nicht verraten werde. Mit solchen positiven Ideen schafft es der Streifen jedoch nicht aus der Masse herauszuragen. Dafür hätte er mehr in Richtung „Alice im Drogenland“ spielen müssen. Eine sprechende Kuh ist da zu wenig des guten. OFDb
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