„Echoes - Stimmen aus der Zwischenwelt“ ist ein kleiner, feiner Horrorfilm, den man als interessanten Mix aus "Dead Zone" und "Final Destination" bezeichnen könnte, versehen mit kleinen Elementen aus "The Sixth Sense" und Kubricks Verfilmung "Shining". "Final Destination" wurde erst später gedreht, der Rest ist ansonsten hübsch zusammengeklaut.
Dank Kevin Bacon, der die nicht sonderlich herausfordernde Rolle so souverän wie üblich spielt, weiß der schlichte Film, der einen originellen Aufhänger bietet, trotz teilweise mangelnder Spannungsmomente zu überzeugen. Nicht dass es diese nicht gäbe, aber eine Spur gruseliger hätte Koepps Werk durchaus ausfallen können, zumal die Auflösung der ganzen Sache nicht gerade zu überraschen weiß.
Die Frage nach dem Zusammenhang der Hypnose und ihrer Nebenwirkungen, und damit die erste Hälfte, machen den Höhepunkt des Streifens aus. Die Geschichte ist mysteriös erzählt und nah dran, so dass man eingeladen ist mitzurätseln. Wenn sich im Laufe der Zeit heraus stellt, dass es Genre-typisch lediglich um Geistererscheinungen geht, schraubt man die Erwartungen ein wenig zurück. Schade! Da hätte es der Möglichkeiten mehr gegeben. Was hätte man ihn alles sehen lassen können: eine Parallelwelt, eine optimistische "Sie leben!"-Variante, Toms inneres (geisteskrankes?) Ich, oder, oder, oder.
Leute, die Geister sehen, sind in diesem Genre nun wirklich nichts neues. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass der Film nicht funktionieren könnte. Im Gegenteil verwundert es doch bis heute, dass das Genre Horror immer wieder so tolle Filme hervorbringt, selbst wenn nicht auf neue Ideen gebaut wird. Und da Drehbuch und Regie durchaus okay zu nennen sind, Filmfehler einem nicht ständig entgegenfliegen und die Darsteller inklusive Kinderrolle alle anständig spielen, gibt es auch an „Echoes" nichts auszusetzen.
Allerdings stört es ein wenig, dass zur Vereinfachung des Storyverlaufs die Figuren nie richtig miteinander sprechen. Sie teilen sich nie mit. Das nervt zu Anfang, macht zur Mitte sogar Sinn, aber im letzten Drittel hätte doch jeder (para)normale Mensch die Aussprache gesucht. Zumindest die Frau, nach ihrem Gespräch mit einem Seher, hätte nun den Kontakt zu ihrem Mann vertiefen können. Da kann man sicher drüber diskutieren, aber auf mich wirkt so ein Verhalten nicht menschlich individuell, sondern einfach wie eine Unlogik im Film.
Wie auch immer, David Koepp beschert stimmungsvolle Unterhaltung für einen netten Gruselabend, die weder kultverdächtig ist, noch im Stande einmal ein richtiger Klassiker zu werden. Im Gegensatz zu seinem „Das geheime Fenster“ weiß das fertige Produkt aber immerhin zu funktionieren. Am besten gefallen hat mir bisher jedoch die Komödie „Wen die Geister lieben“, die sich ebenfalls damit befasst, dass jemand Kontakt zu Geistern aufnehmen kann. Aber selbst dieses Werk ist lediglich als ganz nett zu bezeichnen, so dass ich persönlich noch keinen kompromisslos geglückten Film von Koepp sehen durfte. OFDb
Einer meiner liebsten klassischen Gruselfilme. Ich mochte die Atmosphäre und den Soundtrack sehr. Die Eröffnung mit der Hypnose zählt für mich mit zu den stärksten Openings des Genres. Toller Film!
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