Eine durchschnittliche, aber nicht uninteressante Geschichte, die zum
modernen Folterfilm hätte verkommen können, diesen Bereich aber nicht
mal im Ansatz streift, sondern sich stattdessen auf den Thrill-Bereich
konzentrierend, wird uns aus dem experimentierfreudigen und im Vergleich
zur US-Ware hemmungslosen Holland präsentiert, so dass man trotz des
reißerischen Covers und der routinierten Story doch ein wenig neugierig
wird, ob aus dem Stoff ein sympathisches, kleines Filmchen gezaubert
wurde. Der Einstieg ist dann auch gelungen, trotz des selbst für ein
Kind viel zu bösartigen Treibens des Mädchens, welches der Drehbuchautor
dafür nutzt uns im Laufe der Geschichte eine Überraschung zu zaubern,
für alle die dachten sie wüssten warum die Heldin gefangen gehalten
wird.
Mit dieser Wendung bekommt „Claustrofobia“ zwar endlich etwas mehr Sinn, nachdem man diesen in der langen Phase davor verzweifelt gesucht hat, aber gerettet bekommt Regisseur Bobby Boermans sein Werk damit trotzdem nicht. Der Entführer ist zu schnell enttarnt und noch früher vom Zuschauer erraten, dem schon zig mal ähnlich erzähltem Treiben fehlt ein Spannungsbogen, zumal der Peiniger eigentlich keiner ist und sehr zahm mit der Entführten umgeht. Zudem krankt „Claustrofobia“ an Vorhersehbarkeit, hat das Drehbuch doch keinerlei Trümpfe in der Hand, die dieses elende Stück Durchschnittskost auf irgend ein höheres Level hieven könnte. Wirklich langweilig war der Film nicht, aber man fragt sich am Ende schon warum heutzutage noch irgendwer eine solche Geschichte derart ereignislos verfilmt bei all den Konkurrenzprodukten gleichen Inhalts. Und wieso fällt ein Thriller aus den Niederlanden so US-amerikanisch brav aus? Machen die jetzt auch einen auf US-anbiederndes Kino a la Deutschland? OFDb
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