Bis auf eine relativ kurze Szene, in welcher der Laster einen kleinen
PKW auf einer einsamen Straße von hinten attackiert, hat das ganze mit
dem Vorbild „Duell“ von Steven Spielberg nichts mehr zu tun. Das
ist auch besser so, kommt doch „Joy Ride 2“ nicht nur nicht an dessen
Niveau heran, er tut sich trotz kurzweiliger Inszenierung auch schwer
das Ziel der Zwischendurch-Kost für Horror-Fans zu erreichen. Wir
erleben hier allesamt unsympathische Charaktere, denen man schnell den
Tod wünscht, ganz besonders dem glatt gelackten Heldenpärchen, dessen
Final Girl, eine Person zu der man eigentlich halten soll, faschistische
Charakterzüge offen legt, wenn sie ein Menschenleben über das eines
anderen stellt und einen Mitreisenden deshalb in dessen Unglück stößt. Dass sie und ihre drei Begleiter es aber ohnehin nicht so mit denken
haben, zeigt der völlig unsinnige Plot, in dem man spätestens nach dem
Wunsch des Psychopathen, dass eine der Mitreisenden sich ihren Finger
abschneiden soll, noch immer damit rechnet einen entführten Freund
lebend wiederzusehen, wenn man auch bloß alle Wünsche des Entführers
erfüllt. Wer läuft da bitte nicht zur Polizei? Was die Schluss-Szene
soll, die einen Teil 3 ankündigt und im kompletten Widerspruch zum auf
Folterfilm getrimmten Finale steht (anbei die angenehmste Phase des
Streifens), muss mir auch noch wer erklären. Man war das ein dümmlicher
Film. Schade, wusste er vom Tempo her doch eigentlich routiniert zu
unterhalten. Doch ab einem gewissen Grad Schwachsinn muss ich dann doch
mal passen, erst recht wenn die Mentalität und Moral eines solchen
Filmes hochgradig fragwürdig ist. OFDb
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen